Vermittler zwischen Ost und West: Ehrendoktorwürde für japanischen Ökonom
Naoyuki Yoshino ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der renommierten Keio-Universität in Tokio. Im Rahmen des deutsch-japanischen Doppel-Masterstudiums in Halle und Tokio war er bereits viermal als Gastdozent an der Universität Halle tätig. Für seine Verdienste um die Kooperationen der beiden Universitäten erhielt er jetzt die Ehrendoktorwürde des Wirtschaftswissenschaftlichen Bereichs der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.
Professor Yoshino forscht auf dem Gebiet der Makroökonomik, speziell der Finanzmarktanalyse und Finanzpolitik. Mit über 200 wissenschaftlichen Fachaufsätzen, von denen eine beträchtliche Anzahl in angesehenen internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen ist, zählt er zu den international bekanntesten japanischen Ökonomen. Er gilt außerdem als Vermittler, der es schafft, auch Menschen, denen Japan und seine Ökonomie nicht vertraut sind, die dortige Situation mit Blick auf die Einbettung in den internationalen Rahmen nahe zu bringen.
Vermittler zwischen Ost und West sind auch die sieben Absolventen des deutsch-japanischen Doppel-Masterstudiums der Universität Halle und Keio-Universität in Tokio. Im Beisein des Gesandten der japanischen Botschaft Takayiku Miyashita und Repräsentanten der Projektpartner erhielten sie gleich zwei Urkunden: Für den deutschen und für den japanischen Master-Abschluss. Das Elite-Austauschprogramm wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert und gemeinsam mit der Studienstiftung des deutschen Volkes und den beiden Universitäten durchgeführt.
„In Japan wird der Abschluss traditionell mit einer großen Zeremonie begangen“, so Professor Christian Oberländer, der das Programm auf Seiten der Uni Halle betreut. „Nach dem Grußwort des Gesandten der japanischen Botschaft begleitete eine japanische Koto-Spielerin die Urkundenübergabe musikalisch. Im Anschluss haben wir ein kleines Festbankett für die Absolventen ausgerichtet.“
Die Studenten verbrachten von den vier Studiensemestern zwei in Tokio und zwei in Halle. So lernten sie nicht nur die Sprache der jeweiligen Länder, sondern auch den wissenschaftlichen Betrieb der Universitäten und den Arbeitsmarkt kennen. Die zweisprachigen Abschlussarbeiten der vier deutschen und drei japanischen Studenten sind thematisch breit gefächert. Von der Geschichte der kulturellen Außenpolitik Japans, über non-verbale Aspekte der internationalen Kommunikation bis hin zur Beschäftigung mit dem mittelalterlichen Minnegesang.