Studenten erforschen Städterivalität

23.05.2013 von Christopher Pflug in Studium und Lehre, Campus
Ob Landeshauptstadt gegen Kulturhauptstadt, Saale gegen Elbe oder Hasselbachplatz gegen Kleine Ullrichstraße, was für den Kölner Düsseldorf ist, das ist für Halloren, Hallenser und Hal(l)unken Magdeburg. Man vergleicht sich gern und Konfliktpotential gibt es genug. Die Verkündung der Einwohnerzahlen beider Städte kommt da schon fast einer Preisverleihung gleich. Wer darf die größte Stadt des Landes sein? Wo dieser viel beschworene Städtezwist seine Wurzeln hat und welche Facetten er zeigt, damit beschäftigt sich aktuell die Studentische Forschungsgruppe zur Stadtgeschichte Halles (SFG).
Ewige Rivalen? Die Studentische Forschungsgruppe (hier mit den Magdeburger Halbkugeln auf dem Weinberg Campus) erforscht die Rivalität zwischen Halle und Magdeburg.
Ewige Rivalen? Die Studentische Forschungsgruppe (hier mit den Magdeburger Halbkugeln auf dem Weinberg Campus) erforscht die Rivalität zwischen Halle und Magdeburg. (Foto: Michael Deutsch)

Die SFG, das sind derzeit neun Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften an der MLU. Geleitet wird die Gruppe seit 2011 von Katharina Schmelzer, die gerade ihren Master in Geschichte macht. Als Koordinatorin ist sie Sprecherin der Gruppe und unter anderem für Organisation und Finanzierung verantwortlich. „Der Koordinator ist der, der immer etwas macht und immer etwas anbieten muss, ansonsten stirbt das Projekt. Es ist viel Arbeit, für alles verantwortlich zu sein, aber es macht auch unheimlich viel Spaß“, sagt sie.

Die Forschungsgruppe will Stadtgeschichte öffentlich machen und über sie diskutieren. Die Studenten forschen dazu eigenverantwortlich an einem selbstgewählten Projekt. Die Ergebnisse ihrer Forschung werden dann auf eigens organisierten Vortragsabenden und Tagungen präsentiert.

Da diese meist aufwendiger gestaltet sind, hat sich die Gruppe ein breites Netzwerk aus Unterstützern wie dem Studentenwerk Halle, dem Verein für hallische Stadtgeschichte e. V. und dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. aufgebaut. Die SFG arbeitet auch eng mit dem Institut für Geschichte zusammen, hilft beispielsweise Studenten bei ihren Forschungsprojekten und bietet ein ASQ-Modul an.

Ihre nächste Tagung findet am 19. Oktober statt. Die Studenten wollen dann mehr Klarheit zum Thema: „Halle vs. Magdeburg?“ Wieviel ist an den gängigen Stereotypen dran? Wie fand der Konflikt seinen Weg ins kulturelle Gedächtnis und wie nehmen ihn die Stadtbewohner wahr? „Ich habe eine Zeit lang am Hauptbahnhof gewohnt und dort sehr gut die Stimmung nach einem Fußballspiel zwischen Halle und Magdeburg mitbekommen, das hat mich auf die Idee gebracht“, sagt die 23-jährige Koordinatorin.

Sie hofft damit ein spannendes Thema gefunden zu haben, das andere zu Beiträgen inspiriert. Denn die Gruppe will eine interdisziplinäre Veranstaltung bieten. Einige Studierende der Musikwissenschaften versuchen deshalb das Thema musikalisch zu bearbeiten. Außerdem sucht die Gruppe noch studentische Künstler, die einen visuellen Beitrag liefern möchten. „Wir können sogar eine kleine Künstlergage beim Studentenwerk beantragen“, verspricht Katharina Schmelzer.

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