Scheiter & Weiter: "Wir wollen zeigen, dass Scheitern normal ist"

02.03.2017 von Jan-Luca Müller in Studium und Lehre, Varia, Campus
Scheitern? Das kennt fast jeder. Darüber zu reden fällt jedoch vielen schwer. Mittlerweile hat sich das Image des Scheiterns allerdings geändert: Sogar auf öffentlichen Veranstaltungen wird darüber gesprochen, um anderen die Angst davor zu nehmen. Drei Studentinnen der Uni Halle wollen diesen Trend nun auf den Campus holen. Für ihre Veranstaltung mit dem Titel „Scheiter & Weiter“ im April suchen sie Mutige, die ihre persönliche Geschichte des Scheiterns erzählen.
Hinter „Scheiter & Weiter“ stecken (v.l.) Katja Beck, Isabel Fastus und Anastasiia Berkova.
Hinter „Scheiter & Weiter“ stecken (v.l.) Katja Beck, Isabel Fastus und Anastasiia Berkova. (Foto: Jan-Luca Müller)

Im Leben gibt es immer wieder Situationen, in denen man Rückschläge erlebt. Solche Situationen erlauben in manchen Fällen aber eine vollkommen neue, vorher nicht sichtbare Perspektive. „Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better“, schrieb einst der irische Schriftsteller Samuel Beckett. Ganz nach diesem Motto haben Katja Beck, Anastasiia Berkova und Isabel Fastus eine Veranstaltung mit dem Titel „Scheiter & Weiter“ ins Leben gerufen.

Katja Beck
Katja Beck (Foto: Jan-Luca Müller)

Die drei Studentinnen der Medien- und Kommunikationswissenschaften wollen einen öffentlichen Raum schaffen, in dem das Scheitern im universitären Kontext nicht tabuisiert wird. Im Gegenteil, es soll offen darüber gesprochen werden. „Wenn man scheitert, bedeutet das nicht gleich eine Niederlage“, erklärt Katja Beck. „In unserem privaten Umfeld sind viele vermeintlich gescheitert und waren danach umso erfolgreicher.“

„Scheitern ist normal“

Während der Veranstaltung sollen sechs sogenannte Speaker in jeweils fünf bis fünfzehn Minuten ihre ganze persönliche Geschichte erzählen. „Ob abgebrochene Studiengänge, vermasselte Prüfungen oder katastrophale Forschungsprojekte – ganz egal“, so Katja Beck. Einerseits stehe die Selbstreflexion der Redner im Fokus. Andererseits sollen die Zuschauer Mut aus den Vorträgen ziehen und die Angst vor dem Scheitern verlieren. „Wir wollen zeigen, dass es anderen auch passiert und Scheitern normal ist“, erzählt Beck.

Die Idee für „Scheiter & Weiter“ ist den drei Masterstudentinnen beim Besuch eines sogenannten „Fuckups“ gekommen. Bei einem „Fuckup“ geht es ebenfalls darum, offen über Rückschläge zu sprechen, daraus zu lernen und andere damit zu motivieren. Im Rahmen eines Seminars bei PD Dr. Susanne Vollberg wurde die Idee für die Veranstaltung weiterausgebaut.

Mutige Speaker gesucht

Die Premiere von „Scheiter & Weiter“ findet am 12. April im La Bim in Halle statt. Derzeit werden dafür noch mutige Speaker gesucht. „Wir suchen Studierende aus allen Fachrichtungen, vor allem aber auch Forschende und Lehrende, die ihre ganz persönliche Story des Scheiterns erzählen möchten“, erklärt Katja Beck. Ansonsten sei jeder herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Was die Zukunft von „Scheiter & Weiter“ angeht, ist Katja Beck zuversichtlich: „Wenn es gut läuft, wollen wir das Format unbedingt fortsetzen.“

Informationen zur Veranstaltung

Die Veranstaltung "Scheiter & Weiter" findet am 12. April 2017 im La Bim, Töpferplan 3 in Halle statt. Einlass ist um 19.30 Uhr. Studierende, Forschende und Lehrende aus allen Fachrichtungen sind herzlich eingeladen. Wer seine eigene Geschichte des Scheiterns vortragen möchte, kann sich per Mail an katja.beck@student.uni-halle.de bewerben. Die Geschichte sollte sich dabei im Rahmen der Universität abspielen.

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Susanne Vollberg

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