Literaturwettstreit: Studentin setzt sich gegen 5.000 Japaner durch
Seit knapp sechs Wochen ist Milena Quitz zurück in Deutschland, hat in Halle gerade ihr Studium der Japanologie und der Deutschen Sprache und Literatur begonnen. Nun packt sie erneut ihren Koffer für eine Japanreise. „Aber nur für eine Woche. In Kyoto bekomme ich den Preis für meinen Text überreicht“, erzählt die 23-Jährige. Zwei Jahre lebte die Hallenserin in Japan, lernte Sprache und Kultur kennen und nahm an dem renommierten japanischen Literaturwettbewerb „Kakimoto Koibumi Taisho“ teil. Den sie prompt gewann. Gegen 5.000 japanische Mitbewerber.
Ein Brief an ihren Englischlehrer machte sie zur Gewinnerin. Die Geschichte, die sie darin in 800 Zeichen auf Japanisch erzählte, ist ihre eigene Geschichte. „Mein Lehrer hat meine Denkweise geändert und mir Mut gemacht, mein Glück zu suchen. Das habe ich aufgeschrieben“, erzählt die Studentin. „Er erklärte mir, dass es im Leben mehrere Türen gibt und man nicht weiß, was dahinter ist. Man kann sie aufmachen, aber auch wieder schließen und neue öffnen. Und das habe ich gemacht.“ Auch dass sie nach dem Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Diakonie zunächst ein Studium der Pädagogik in Chemnitz begann, erfahren die Leser in ihrer Gewinnergeschichte. „Aber ich war nicht wirklich glücklich damit und habe einfach einen neue Tür aufgemacht.“
Und diese führte sie für zwei Jahre nach Japan, an eine Sprachschule, wo sie ermutigt wurde, an dem Literaturwettbewerb teilzunehmen. Wenn sie in den kommenden Tagen nach Japan zurückkehrt, wird ihr Text von einer Schauspielerin im Kimono einem großen Publikum vorgetragen. „Eine tolle Sache.“