Lesesaal für Altbestände erstrahlt in neuem Glanz

01.11.2018 von Manuela Bank-Zillmann in Campus, Studium und Lehre
Optisch ist der Lesesaal für Altbestände und Karten ein Schmuckstück, Nutzerinnen und Nutzern bieten die nun frisch sanierten Räume aber noch viel mehr: moderne Arbeitsplätze mit allerbesten Arbeitsbedingungen. Mit der Neueröffnung des Lesesaals wurde auch eine kleine Ausstellung mit Faksimiles aus dem Nachlass des halleschen Privatsammlers Werner Ebert präsentiert.
Der frisch sanierte Lesesaal mit seiner spektakulären Stuckdecke
Der frisch sanierte Lesesaal mit seiner spektakulären Stuckdecke (Foto: Friederike Stecklum)

Mit einer kleinen Feier am Vorabend des Reformationstags wurden die Räume des Lesesaales für Altbestände und Karten offiziell eröffnet. Wie die Direktorin der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Anke Berghaus-Sprengel schlicht feststellte „sieht alles jetzt sehr schön aus“. Neu und Alt ergänzten sich hervorragend, das Farbspiel sei gelungen und auch ein neues Nutzungskonzept verbinde sich mit der Sanierung der Räume im ehemaligen Königlich-Preußischen Oberbergamt in der August-Bebel-Straße, die die ULB schon seit vielen Jahrzehnten nutzt.

Der Weg zur Lesesaal-Schönheit war allerdings nicht immer leicht. Auch wenn der für die Baumaßnahme zuständige Abteilungsleiter Horst-Dieter Foerster feststellte, dass am Ende alles harmonisch gelaufen sei, steckte doch so manche Herausforderung im Detail oder auch in der heute wieder spektakulär aussehenden farbigen Stuckdecke, die sich im Zentrum des neuen Lesesaals befindet. Wer sich schon immer gefragt hatte, warum vorher Teile des Stucks fehlten, dem konnte nun gesagt werden, dass dafür Schwingungen in der Decke gesorgt hatten und dass das nun nicht mehr passieren kann, weil ein Stahlträger eingezogen worden ist.

Auch Rektor Prof. Dr. Christian Tietje befand – nicht nur mit Blick nach oben –, dass „die Universität jeden Tag schöner wird“ und dass es ein Privileg sei, hier zu arbeiten. Denn modern sei der Lesesaal und dahinter stehe ein Konzept, zu dem man einfach nur sagen könne: „So soll Universität heute sein.“ Was das bedeutet, erklärte Ellen Reihl, stellvertretende ULB-Leiterin. Ein wichtiger Aspekt sei ein Schulungsraum, der als Lernort für Geschichte gedacht sein. Hier sei Bibliothek eben nicht mehr Ort des stillen Lesens und Arbeitens, sondern des gemeinsamen Erarbeitens in einer Gruppe.

Still lesen und arbeiten, schauen und prüfen, das ist aber auch noch möglich, denn in den Lesesaal werden nun alle Altbestände der ULB vor 1850 geliefert, wenn diese jemand bestellt. Auch alle Karten werden zum wissenschaftlichen Studium dorthin gebracht. Dafür steht ein moderner Kartentisch zur Verfügung. Dafür, dass den oftmals wertvollen Beständen nichts zustößt, ist jetzt besser gesorgt – etwa mit UV-Folien an den Fenstern, die das zerstörerische Licht abweisen, oder mit einer Sicherheitstechnik, die schließlich dafür sorgen wird, dass nur registrierte Nutzer Zutritt zum Lesesaal bekommen.

Mit dem Lesesaal wurde auch eine kleine Ausstellung eröffnet, die Faksimiles zeigt. Sie stammen aus dem Nachlass des Ingenieurs Werner Ebert, der sich seit seiner Kindheit neben den Naturwissenschaften auch für Geschichte, Kunst, Musik und Literatur interessierte und seit Ende der 1960er Jahre viele bemerkenswerte Faksimiles zusammentrug, unter anderen von Maria Sibylla Merian oder der Schedel’schen Weltchronik. Später ergänzte er seine Sammlung und legte einen Schwerpunkt auf mittelalterliche Buchkunst. Im Jahr 2016 hatte Werner Ebert mit der ULB die Schenkung seiner Faksimile-Sammlung vereinbart, sie ehrt die Sammlung auch durch die Aufstellung der Faksimiles im Lesesaal für Altbestände.

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