Gute Laune und Gottes Segen
Prof. Dr. Harald Schwillus gab zunächst einen launigen Überblick über die Geschichte des Instituts. Gegründet im Wintersemester 2003/04 ausgerechnet an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, inmitten der Diaspora – mit dem Ziel, Lehrerinnen und Lehrer für das Fach Katholische Religion in Sachsen-Anhalt auszubilden. Die Grundlage: eine Vereinbarung zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und dem Bistum Magdeburg.
Grund genug für den Ministerpräsidenten und den Bischof, persönlich zu kommen. Reiner Haseloff, selbst bekennender Katholik, erinnerte in seiner Rede daran, dass es auch „ein Ergebnis der friedlichen Revolution“ gewesen sei, Religionsunterricht an Schulen nach 1990 wieder zu ermöglichen. Er zeigte sich zudem hoch zufrieden mit der Arbeit am kleinen und fast familiären Institut – immerhin haben seit der Gründung 80 katholische Religionslehrerinnen und -lehrer die Universität Richtung Schule verlassen. Der Ruf als Ausbildungseinrichtung und Forschungsstätte sei bundesweit hervorragend.
„Religion und Theologie haben eine ganz eigene Perspektive auf die Welt und die Wirklichkeit, die durch keine andere ersetzt werden kann. Eine solche Sichtweise ist auch und gerade in der heutigen Zeit nötig und für unser Wertefundament unverzichtbar“, sagte der Ministerpräsident. Mehr als gut gelaunt fügte er hinzu, dass er die gute Arbeit des Instituts so schätze, dass er den nahenden Ruhestand beider Professuren – Harald Schwillus hatte ihn kurz zuvor für sich und auch für seine Kollegin Prof. Dr. Regina Radlbeck-Ossmann angekündigt – verschieben wolle: „Sie können ja gern in den Ruhestand gehen, aber erst mit 70 gibt’s die Pension. Wir müssen alle länger arbeiten.“ Dem Institut wünschte er schließlich nicht nur weiterhin viel Erfolg, sondern natürlich auch „Gottes Segen“.
Bischof Feige schloss sich dem an und auch er lobte die Arbeit des Instituts: „Ich bin dankbar für die ersten 20 Jahre der Zusammenarbeit. Wissenschaft und Lehre brauchen Religion genauso wie Mensch und Gesellschaft - heute mehr denn je. Hierfür ist das Institut ein wichtiges, ja für unser Land unverzichtbares Instrument.“
Grußworte überbrachten zudem Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker und Prof. Dr. Jörg Dinkelaker, Dekan der Philosophischen Fakultät III, zu der das Institut gehört. Studierende und Ehemalige berichteten über ihre Zeit an der Einrichtung. Auch die aktuellen und vielfältigen Forschungsprojekte am Institut wurden vorgestellt.
Und schließlich gab es nach all den kurzweiligen und lebendigen Redebeiträgen noch einen kleinen Empfang mit vielen Gesprächen, bei dem auch Ministerpräsident und Bischof noch eine ganze Weile blieben.