Deutschlandstipendiaten treffen ihre Stifter
„Es lohnt sich, unsere Studierenden mit einem Stipendium zu unterstützen und sich so für sie einzusetzen“, machte der Rektor Prof. Dr. Udo Sträter in seiner Begrüßungsrede deutlich. Auch Hartmut Möllring, Sachsen-Anhalts Minister für Wissenschaft und Wirtschaft, appellierte an die Förderer und Stifter, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch weiterhin zu engagieren. „Es geht auch darum, junge Leute für das eigene Unternehmen zu finden“, so der Minister.
Insgesamt 97 neue Deutschlandstipendien konnten für das Wintersemester 2015/16 an Studierende vergeben werden. Das sind 11 Stipendien mehr als im Vorjahr. Gefördert werden sie von 58 überwiegend regionalen Stiftern, darunter Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen. Für Stipendiaten, Förderer und Uni-Angehörige ist die Stipendienübergabe in der Uni-Aula die ideale Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen kennenzulernen und auszutauschen.
Zu den glücklichen Auserwählten, die jetzt mit 300 Euro monatlich unterstützt werden, gehört auch Chris König. „Für mich nimmt das Stipendium sehr viel Druck. Und es ist schön mit den Förderern persönlich in Kontakt zu treten und sich bedanken zu können“, sagt der Student der Musikwissenschaft. Gefördert wird König von der Vereinigung der Freunde und Förderer der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Was die Stipendien bewirken können, zeigt das Filmprojekt, das die letztjährige Stipendiatin Maria Göckeritz an diesem Nachmittag kurz vorstellte. Mit Hilfe der über ihren Stipendiengeber vermittelten Kontakte und der finanziellen Unterstützung konnte die Masterstudentin für Multimedia und Autorschaft gemeinsam mit einer Kommilitonin eine Dokumentation über Irene Eber drehen, die als Kind von den Nationalsozialisten aus Halle deportiert wurde.
Der Film wurde auch durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert, „aber vor allem zu Beginn hatten wir viele Ausgaben, die dank des Stipendiums noch eher zu bewältigen waren als ohne“, sagt Maria Göckeritz. Bis zum 30. September wurde sie von Gerald Perschke unterstützt, der zu den wenigen privaten Stiftern gehört. Anna Prieske ist seine neue Stipendiatin. „Das letzte Jahr hat Spaß gemacht. Deshalb mache ich weiter“, so der Journalist Perschke. Prieske ist Masterstudentin der Sprechwissenschaft und hat sich auf Anhieb gut mit ihrem neuen Förderer unterhalten. Sie freut sich auf die gemeinsame Zeit, in der ihr Jahr „auch finanziell deutlich entspannter wird“.
Die Geförderten profitieren auch von zahlreichen, ganz individuell gestalteten Zusatzangeboten ihrer Stifter. So wurde an den Tischen über erste Praktikumsstellen für die Stipendiaten bereits angeregt diskutiert.
Insgesamt 389 MLU-Studierende hatten sich um die 97 Stipendien beworben. Eine universitäre Kommission wählte die Stipendiaten vor allem anhand von Leistungskriterien aus. Pluspunkte konnten die Bewerber aber auch mit gesellschaftlichem Engagement sammeln.