Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien eröffnet

23.10.2013 von Corinna Bertz in Studium und Lehre, Varia, Campus
Gemeinsame Forschung und Lehre zum Nachbarland Polen: Mit einem Festakt in Jena ist am 21. Oktober das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien eröffnet worden. Damit startet auch der deutschlandweit einmalige Masterstudiengang „Interdisziplinäre Polenstudien“, den die beiden Universitäten Halle und Jena anbieten. Die ersten Studierenden haben mit Beginn des neuen Semesters ihr Studium aufgenommen.
Prof. Dr. Udo Sträter, Prof. Dr. Klaus Dicke, Prof. Dr. Thomas Deufel, Botschafter Jerzey Marganski,Prof. Dr. Wlodzimierz Borodziej, Prof. Dr. Joachim von Puttkamer, Cornelius Ochmann, Antje Schlamm und Dr. Udo Birkholz (v.r.n.l.) bei der Eröffnung des  Aleksander-Brückner-Zentrums für Polenstudien am 21.10.2013 in den Rosensälen an der Universität Jena.
Prof. Dr. Udo Sträter, Prof. Dr. Klaus Dicke, Prof. Dr. Thomas Deufel, Botschafter Jerzey Marganski,Prof. Dr. Wlodzimierz Borodziej, Prof. Dr. Joachim von Puttkamer, Cornelius Ochmann, Antje Schlamm und Dr. Udo Birkholz (v.r.n.l.) bei der Eröffnung des Aleksander-Brückner-Zentrums für Polenstudien am 21.10.2013 in den Rosensälen an der Universität Jena. (Foto: Jürgen Scheere/FSU)

In vier Semestern werden landeskundliches Wissen, Sprachkompetenz und Einblicke in aktuelle Forschungen polenbezogener area studies vermittelt. In Halle kann der Studiengang frei kombiniert werden mit den Masterprogrammen verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer, zum Beispiel Geschichte, Kunstgeschichte, Politikwissenschaft, Soziologie oder Ethnologie. Die Studierenden absolvieren auch ein Semester in Polen inklusive Praktikum. An beiden Standorten ist der Studiengang eng an Forschungseinrichtungen angebunden, in Halle an das Zentrum für Interdisziplinäre Regionalstudien (ZIRS).

Ermöglicht wurden der Aufbau des Aleksander-Brückner-Zentrums und die Einrichtung des neuen Studiengangs durch eine Initiative der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, die das Projekt für zunächst drei Jahre mit 150.000 Euro jährlich fördert. In dem von der Stiftung bundesweit ausgeschriebenen Auswahlverfahren hatten sich die Universitäten Halle und Jena 2012 gegen neun weitere Bewerber um die Einrichtung des Zentrums durchgesetzt. Die Fördermittel kommen der Finanzierung zweier Stiftungsprofessuren zugute, die zum 1. Oktober 2013 besetzt wurden: einer Professur für Osteuropäische Geschichte an der Universität Halle: Prof. Dr. Yvonne Kleinmann. Und einer Professur für Slawische Sprachwissenschaft an der Universität Jena: Prof. Dr. Achim Rabus.

Gefördert wird das Aleksander-Brückner-Zentrum darüber hinaus vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (Studentenmobilität und Gastwissenschaftlerprogramme) sowie der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung (Unterstützung von Forschungsprojekten). Wissenschaftlich kooperiert das Zentrum mit zahlreichen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Polen, darunter die Universitäten, Breslau, Danzig, Krakau, Posen, Thorn und Warschau. Kontakte zu litauischen, weißrussischen, ukrainischen, israelischen und anderen Institutionen, die sich mit Polen befassen, sollen ausgebaut werden.

Benannt ist das neue Zentrum für Polenstudien nach dem renommierten polnischen Slawisten und Kulturhistoriker Aleksander Brückner (1856-1939). Der im habsburgischen Galizien geborene Wissenschaftler studierte und forschte in Lemberg, Wien und Leipzig, bevor er nach Berlin berufen wurde, wo er über 40 Jahre lehrte. Er trug maßgeblich dazu bei, der wissenschaftlichen Beschäftigung mit den Sprachen und Kulturen Osteuropas in Deutschland Anerkennung zu verschaffen.

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