25 Jahre MESROP: Jubiläum mit vielen neuen Projekten
„Es wurde viel geleistet“, resümierte Prof. Dr. Cornelia Horn zu Beginn der Festveranstaltung. Allein in den vergangenen fünf Jahren zum Beispiel präsentierten MESROP-Forschende ihre Arbeit auf Konferenzen im Ausland, betreuten mehrere internationale Gäste in Halle und führten Studienexkursionen nach Armenien durch. Ziel von MESROP sei einerseits die Stärkung armenologischer Forschung in Deutschland und andererseits der gegenseitige Wissens- und Kulturaustausch zwischen Deutschland und Armenien. Aufgaben, für die die MLU bundesweit alleinig zuständig ist: MESROP ist die einzige Forschungseinrichtung ihrer Art in Deutschland.
Damit kommen der Arbeitsstelle, der MLU und auch dem Land Sachsen-Anhalt eine besondere Verantwortung zu, wie auch Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann bei seinem Grußwort betonte. „Wir sind uns dieser besonderen Rolle bewusst“, so der Minister. Die Arbeit von MESROP sei eine Erfolgsgeschichte, deren Entwicklung im Gründungsjahr 1998 nicht vorhersehbar gewesen sei. Damals hatte der Theologe Prof. Dr. Hermann Goltz von der MLU MESROP als Zentrum für Armenische Studien an der Stiftung Leucorea gegründet, seit 2006 ist MESROP an die MLU angegliedert. Von 2010 bis 2022 übernahm Prof. Dr. Armenuhi Drost-Abgarjan die Leitung.
Der Botschafter der Republik Armenien S.E. Viktor Yengibaryan bedankte sich bei allen MESROP-Mitstreiterinnen und -Mitstreitern für ihr großes Engagement: „MESROP nimmt eine besondere Stellung bei der Zusammenarbeit von Deutschland und Armenien ein.“ Das werde auch an einer neuen Verbindung zwischen Halle und seinem Land deutlich: Seit 2023 gibt es eine Städtepartnerschaft zwischen der Saalestadt und Gjumri, der zweitgrößten Stadt Armeniens.
Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker würdigte die Arbeit von MESROP als internationale Arbeitsstelle, die es während der Pandemie besonders schwer hatte. Insofern sei es besonders erfreulich, dass es nun einige neue Initiativen gibt. Dazu gehöre etwa das neue Studienprogramm „Asien und Mittelmeerraum: Sprachen, Kulturen und Gesellschaften“, in dem die Armenologie als Studienfach fest verankert ist. Die Arbeit von MESROP sei wichtiger denn je, so die Rektorin: „Wir müssen neu lernen, miteinander zu sprechen, einander zu verstehen und aufeinander zu- und nicht aufeinander loszugehen.“ Hierfür sei ein vertieftes Wissen über andere Kulturen unabdingbar.
Einen kurzen Überblick über neue Projekte der Arbeitsstelle gab Cornelia Horn: Im Rahmen von Erasmus+ erhält die MLU gemeinsam mit Partnern in Armenien und Georgien rund 120.000 Euro für ein Mobilitäts- und Austauschprogramm. Eine neue Buchreihe mit dem Titel „Armenian Texts and Studies“ soll die MESROP-Forschung der Fachwelt zugänglich machen, die ersten Bände seien schon in Vorbereitung. Mit dem „Christian Orient and Byzantium - Corpus Project“ erschließt sich die Arbeitsstelle auch die Themen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung: Hierbei handelt es sich um eine Art frei zugängliche digitale Bibliographie. Hinzu kommen zahlreiche neue Lehrangebote. Es dürfte also auch in den nächsten 25 Jahren für MESROP viel zu tun geben.
Weitere Informationen zu MESROP unter: https://pressemitteilungen.pr.uni-halle.de/index.php?modus=pmanzeige&pm_id=5683
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