Vom konstruktiven Potenzial der Fremdheit

19.09.2016 von Margarete Wein in Rezension, Wissenschaft
Das Fremde und das Eigene – ewiger Widerspruch oder wunderbare Chance für eine globale Symbiose mit Zukunft? Eine Tagung zum Forschungsschwerpunkt „Gesellschaft und Kultur in Bewegung“ an der Uni Halle ging im Sommer 2013 dieser Frage nach; nun erschien der Tagungsband.

Elf Wissenschaftler, sechs von ihnen in Halle lehrend und forschend, analysierten diverse Aspekte des Phänomens der Fremdheit – relevant für Soziologen, Philosophen, Pädagogen, Ökonomen, Juristen, Kommunikations- und Kulturwissenschaftler, Journalisten sowie für jeden von uns – und legten ihre Erkenntnisse dar.

Cover des Tagungsbands
Cover des Tagungsbands

Globalisierung versus Nationalstaatlichkeit in Theorie und Praxis, im psychosozialen, ethischen und kulturellen Kontext, das provoziert Fragen, löst diffuse oder konkrete Ängste aus, erfordert genaue Erkundung der Gefahren potenziell destruktiver Elemente und der optimalen Nutzung konstruktiver Impulse, die jeder Form von Fremdheit und Befremdung innewohnen.

Im Fokus der Forschungen stehen die Auswirkungen, auch aktueller Flüchtlingsströme weltweit, auf Bildung und Erziehung sowie im juristischen Diskurs, ihre Widerspiegelung in Literatur und Kunst, in Literatur- und Kulturtheorie, ebenso die Bedeutung des Reisens, einst und jetzt. Wie kann Erfahrung mit dem Fremden produktiv werden, im Idealfall für alle Beteiligten? Das gilt es zu lernen! Das Resultat wäre wohl gelingende Integration – ohne die Globalisierung nicht erfolgreich sein wird. Sehr detaillierte Literaturverzeichnisse am Ende jedes Beitrags halten eine Fülle von Leseempfehlungen für alle einschlägig interessierten Leser bereit. mawe

► Ralph Buchenhorst (Hg.): Von Fremdheit lernen. Zum produktiven Umgang mit Erfahrungen des Fremden im Kontext der Globalisierung (Reihe Global Studies) Bielefeld 2015, 306 S., 34,99 Euro, ISBN 978-3-8376-2656-8 (auch als E-Book erhältlich: ISBN 978-3-8394-2656-2)

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