Uni Halle am Aufbau der Türkisch-Deutschen Universität beteiligt

29.03.2016 von Maria-Luise Kunze in Hochschulpolitik, Campus
Die Uni Halle beteiligt sich am Aufbau der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul. Die Martin-Luther-Universität wurde im Februar in ein Konsortium von über 30 deutschen Hochschulen aufgenommen, das die türkische Uni mitgestaltet sowie durch Lehre und Forschung unterstützt. Dafür hatte sich Prof. Dr. Henning Rosenau vom Juristischen Bereich eingesetzt. Der Professor für Straf-, Strafprozess- und Medizinrecht unterrichtet selbst regelmäßig an der Istanbuler Hochschule, die 2010 gemeinsam von der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde.
Prof. Dr. Henning Rosenau
Prof. Dr. Henning Rosenau (Foto: Maike Glöckner)

Herr Professor Rosenau, was ist das Besondere an der Türkisch-Deutschen Universität?
Henning Rosenau: Die TDU ist ein Leuchtturmprojekt der deutschen Wissenschaft, durch das der Austausch von Forschung und Lehre zwischen der Türkei und Deutschland gefördert werden soll. Dieses Vorhaben wird von einem Konsortium deutscher Hochschulen unterstützt, welches unter anderem auch einen Teil der Professoren stellt und Studien- und Praxisaufenthalte in Deutschland initiiert.

Wie kam es dazu, dass die Uni Halle jetzt am Aufbau der Hochschule beteiligt ist?
An der Kooperation mit der TDU bin ich bereits beteiligt gewesen, als ich noch an der Universität Augsburg tätig war. In Istanbul unterrichte ich an der binationalen Universität Strafrecht. Für die Uni Halle erhoffe ich mir einen internationalen Austausch in Forschung und Lehre. Die deutsch-türkischen Beziehungen haben eine lange Tradition innerhalb der Wissenschaft. Auch die Türkei hat zum Beispiel während der Zeit des Nationalsozialismus geflüchtete deutsche Wissenschaftler aufgenommen. Hinzu kommt die enge wirtschaftliche Beziehung zwischen Deutschland und der Türkei in den letzten Jahrzehnten. Nicht zu vergessen, dass viele Türken in der dritten oder vierten Generation in Deutschland leben.

Welche Pläne gibt es für die Zusammenarbeit zwischen den Rechtswissenschaften in Halle und Istanbul?
Im Juni und Juli wird es eine vierwöchige Sommerschule geben. Die türkischen Studenten verbringen drei Wochen in Halle und eine Woche im Harz. Sie sollen so ihre Deutschkenntnisse festigen und fachlich durch Vorträge und Seminare geschult werden. Daneben wird es auch eine Reihe von Ausflügen zu Justizeinrichtungen und wahrscheinlich zum Bundestag in Berlin geben.

Kontakt:
Prof. Dr. Henning Rosenau
Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung und Medizinrecht
Tel.: 0345 5523110
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