Tumortherapie mit Computerunterstützung
Einen seiner Schwerpunkte sieht Jun.-Prof. Dr. Jan Christoph in den routinemäßig in Krankenhäusern erhobenen Patientendaten – sie will er für die Forschung nutzbar machen. „Ich interessiere mich hierbei vor allem für IT-Infrastrukturen für die translationale Forschung – von der Erfassung von klinischen Forschungsdaten bis hin zur Integration dieser Daten mit molekularbiologischen Daten in Forschungsplattformen für darauf aufbauende ‚Big-Data‘-Analysen“, so der 37-Jährige. Mit der elektronischen Patientenakte seien die Voraussetzungen dazu nie besser gewesen. Nun gehe es darum, diese Daten für Computer verständlich zu machen und die Voraussetzungen zu schaffen, wissenschaftliche Fragestellungen auch über mehrere Krankenhäuser oder die ambulante Versorgung hinweg datenschutzrechtlich konform zu beantworten.
Doch auch in der Behandlung will sich Christoph einbringen. „Ein großes Anliegen ist mir, die Therapie von Krebspatientinnen und -patienten mittels bioinformatischen Methoden zu verbessern, zum Beispiel, indem Tumorzellen mit gesunden benachbarten Zellen verglichen werden und aus den Unterschieden sowie den daraus gezogenen Schlussfolgerungen eine individuelle Therapie abgeleitet wird“, sagt Christoph. In Lehrveranstaltungen will er der Medizininformatik größeren Raum geben.
Nach dem Studium der Bioinformatik an der Universität des Saarlandes und einem weiteren Masterstudium im Bereich Medical Process Management an der Universität Erlangen-Nürnberg war Christoph als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Erlangen tätig. 2019 wurde er im Bereich der Medizinischen Informatik zum Doktor der Humanbiologie promoviert. Seine Junior-Professur in Halle ist mit einer Tenure-Track-Option versehen.
Jun.-Prof. Dr. Jan Christoph
Biomedical Data Science
E-Mail: jan.christoph@uk-halle.de