Projekt „Welcome to Africa“: Äthiopische Wissenschaftler in Halle
„Es geht darum, äthiopische Pflanzen zu identifizieren, die seit langem in der Volksheilkunde eingesetzt werden“, sagt Projektleiter Professor Reinhard Neubert. In den vier Jahren der Förderung steht die Entwicklung von Phytopharmaka und pharmazeutischen Hilfsstoffen auf Basis äthiopischer Pflanzen im Fokus der wissenschaftlichen Arbeit der Partneruniversitäten.
Um den Austausch mit halleschen Wissenschaftlern zu fördern, konkrete Arbeitspakete für die nächsten Jahre zu erarbeiten und das weitere Vorgehen abzustimmen, hatte Prof. Dr. Dr. Neubert zu einem 14-tägigen Projektmanagement-Treffen in Halle eingeladen. Die drei Besucher aus Äthiopien forschen in den Bereichen Pharmazie, Pharmacoepidemiology und Pharmazeutische Biologie. Sie wurden am 23. Mai zunächst von der Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Gesine Foljanty-Jost, und der Leiterin des International Office der MLU, Dr. Manja Hussner, empfangen. Die Prorektorin stellte die besondere Bedeutung der Partnerschaft mit der Addis Ababa University Äthiopien (AAU) heraus.
Die AAU zählt zu den strategischen Partnern in der neu gefassten Internationalisierungsstrategie der MLU. Durch die Bereitstellung von wissenschaftlichen Geräten und Laborplätzen sowie durch eine Kofinanzierung soll die Forschungsarbeit in Äthiopien unterstützt werden. Die Gäste besichtigten u. a. die Gründerwerkstatt Biowissenschaften der MLU und informierten sich am Univations Institut für Wissens- und Technologietransfer über Möglichkeiten der Gründungsunterstützung und des Technologietransfers. In weiteren Treffen haben sie sich mit halleschen Wissenschaftlern der Pharmazie, Biologie und Chemie über Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausgetauscht.
Um für das Forschungsprojekt relevante äthiopische Pflanzen zu identifizieren, werden deutsche Wissenschaftler nach Äthiopien reisen. "In Halle erfolgt später die Extrahierung und die analytische Bestimmung der Strukturen der Inhaltsstoffe mit Hilfe von analytischen Hochleistungsmethoden durch Wissenschaftler, Postdoktoranden und Studierende aus Äthiopien und Deutschland", erläutert Prof. Dr. Dr. Neubert. Zu den pharmazeutischen Hilfsstoffen, die in dem Projekt entwickelt werden sollen, zählen z. B. pflanzliche Ceramide zur Behandlung von Hautkrankheiten oder Stärke zur Herstellung fester Arzneiformen.