Mit Tippelschritten die Welt erobern
Schon seit geraumer Zeit macht sich Mehmet Ucar Gedanken darüber, wie er am besten einen Auslandsaufenthalt während des Studiums angeht. Der „Dies Internationales“ kam dem 20-jährigen Studenten der Business Economics sehr gelegen: „Während der ersten vorlesungsfreien Zeit habe ich gemerkt, dass ich nichts Sinnvolles mache. Ein Praktikum im Ausland oder ein ganzes Auslandssemester wären perfekt.“ Das International Office der MLU und das Leonardo-Büro Sachsen-Anhalt gaben ihm entscheidende Tipps und halfen ihm bei der Entscheidung: „Ich glaube, ich werde ins europäische Ausland gehen. Der Aufwand für einen USA-Aufenthalt ist doch enorm.“
Für die 21-jährige Franziska Edel sind lange Reisen um den Globus nichts Neues. Bereits viermal konnte sie in eine ganz andere Kultur abtauchen – Japan. „Meine erste Japanreise führte mich gleich nach Tokio. Die Menschen dort sind verspielt und ein bisschen verrückt, das mag ich sehr“, erklärt die Japanologie- und Germanistikstudentin. Während dieses Aufenthalts nahm sie an einem internationalen Workcamp teil und brachte Schulkindern Englisch bei. Eine gute Vorbereitung für ihren Berufswunsch: Sprachlehrerin.
Nicht nur Studenten aus Halle zieht es ins Ausland, Narduki Kyureghyan (26) und Gohar Sargsyan (26) aus Armenien studieren seit 5 Semestern an der MLU. Dank eines Stipendiums können die beiden hier ihren Master in Theologie machen. „Nach dem Studium wollen wir noch unsere Doktorarbeit schreiben, bevor wir wieder zurück nach Armenien gehen und am Institut für alte Handschriften arbeiten.“
Dort machten die gebürtigen Armenierinnen Tatebik Ispirjan (22) und Hranush Aleksauyan (23), die als Kleinkinder nach Deutschland zogen, ein Auslandspraktikum. Auf dem Markt der internationalen Möglichkeiten bringen die Studentinnen der Politikwissenschaften und Wissenschaften des christlichen Orients Interesstieren ihre Heimat, Kultur und Sprache näher. „Uns ist Integration sehr wichtig, aber wir wollten trotzdem unsere Wurzeln nicht vergessen und auch andere Menschen für unser Land begeistern.“