Sonniger Start ins Studium: MLU begrüßt ihre neuen Erstsemester

10.10.2025 von Susann Trapp und Katrin Löwe in Campus, Studium und Lehre
Mehr als 4.000 neue Studierende hat die Universität am Donnerstag auf dem Uniplatz begrüßt – mit einem Programm auf neu gestalteten Bühnen und einer interaktiven Willkommensstation sowie mit den traditionellen Welcome-Bags und dem Ersti-Talk. Pünktlich zum Beginn der Immatrikulationsfeier strahlte auch die Sonne.
Der Ersti-Talk fand auf der neu gestalteten Wohnzimmerbühne statt - mit Publikum in Liegestühlen.
Der Ersti-Talk fand auf der neu gestalteten Wohnzimmerbühne statt - mit Publikum in Liegestühlen. (Foto: Anna Kolata)

An den Info-Ständen, Lounges und Bühnen herrschte schon am Vormittag reges Treiben. Dort konnten die an ihren Welcome-Bags erkennbaren Neuen nicht nur viel über Studium und Leben in Halle erfahren, sondern selbst erste Spuren auf dem Campus hinterlassen: An der interaktiven Willkommensstation markierten sie etwa mit Pins ihre Herkunftsorte auf einer Deutschland- oder einer Weltkarte – wahlweise mit Foto von sich. An der Wand nebenan war Platz für kleine Tafeln mit Wünschen und Erwartungen zum Studienstart. Die Bandbreite der Antworten reichte von „Spaß am Studieren & die beste Zeit in Halle“ über „gute Vibes & gute Dönerpreise“ bis zu „mein innerer Schweinehund soll überwunden werden“. Zudem hatten die Erstis die Chance, sich auf einem Thron zwischen zwei kleinen Versionen der Uni-Löwen fotografieren zu lassen. 

Für die Immafeier gab es in diesem Jahr ein neues Konzept und neu gestaltete Bühnen. Erster Programmpunkt auf der Wohnzimmer-Bühne waren die „10 Fragen an die Rektorin“. Zwei Sofas, ein Sessel, Couchtisch, Büchertürme, Pflanzen und eine Stehlampe bildeten die Kulisse. Davor verfolgten zahlreiche Studierende in Liegestühlen, was Prof. Dr. Claudia Becker zum Beispiel über ihr eigenes Studium, prägende Momente, unerwartet erworbene Fähigkeiten und ihren heutigen Arbeitsalltag erzählte. Den Erstis gab sie mit auf den Weg: „Nehmen Sie Ihr Studium ernst, aber bleiben Sie gelassen und neugierig, auch außerhalb Ihres Faches.“ Die MLU beschrieb sie in drei Worten: „traditionsbewusst, zukunftsorientiert und lebendig“. Beim anschließenden Talk mit dem Titel „Meet the Prof“ gewährte Prof. Dr. Dariush Hinderberger Einblicke in das Leben eines Chemikers. Er erzählte zum Beispiel, was der präzise Umgang mit verschiedenen Stoffen im Labor sogar für den Alltag bringt: „Im Chemiestudium – das sage ich ganz im Ernst – lernt man auch Kochen und Backen.“ Sein Rat an die Erstis: „Fangen Sie früher an zu lernen, als Sie denken, dass Sie anfangen müssten.“ Und: „Trauen Sie sich etwas zu.“

Eine Pause im Programm gab es zur Mittagszeit. „Heute ist der 9. Oktober, ein Tag, der in der jüngsten Geschichte der Stadt Halle eine traurige Spur hinterlassen hat“, erklärte die Rektorin auf der Bühne. Sechs Jahre sind seit dem antisemitischen Anschlag von Halle vergangen, bei dem der bewaffnete Attentäter versuchte, die Synagoge zu stürmen und anschließend zwei Menschen erschoss. Der Anschlag begann damals um 12.03 Uhr. Die Feier werde unterbrochen, um dem Erinnern Raum zu geben, so Becker.

Tipps zum Studium und zu allem, was außerhalb von Hörsaal und Bibliothek wichtig ist, waren nach dieser Pause bei weiteren Programmpunkten angesagt. Etwa beim traditionellen Ersti-Talk, zu dem die Rektorin und Dr. Sabine Odparlik als Vertreterin der Stadt begrüßten. Auf den Sofas nahmen dazu Biochemie-Professorin Dr. Christina Weinberg, Politikwissenschafts-Student Julian Herold, Tristan Preuk vom Stadtmarketing Halle und Buchhändlerin Theresa Donner Platz. Fragen gab es viele: Darf man Professoren einfach ansprechen? Wie findet man am besten Anschluss? Welche Veranstaltungen sollte man in Halle nicht verpassen? Welche Orte muss man unbedingt gesehen haben? In den Antworten auf letztere Fragen spielten die Clubtour für Erstis und das aktuelle „Wir“-Festival ebenso eine Rolle wie die Peißnitz-Insel oder der Ochsenberg, der Fuchsberg und die Klausberge – Orte mit „wunderschönem Blick über die Stadt“, so Preuk. Für all die, denen noch bange ist vor der Herausforderung Studium, hatten Christina Weinberg und Julian Herold Rat und Beruhigung parat: „Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen“, riet die Professorin. „Es wird besser!“, versprach der Student, wenn der erste Stundenplan steht und das Auftaktsemester geschafft ist. Vor allem machten die Talk-Gäste den Studierenden aber Lust auf das, was sie erwartet. Sie sollten sich der Freiheiten bewusst sein, die der neue Lebensabschnitt bietet, neue Dinge ausprobieren, sich nicht hetzen lassen, die Zeit und die Ungebundenheit genießen, rieten sie. Und mit den Worten von Theresa Donner: „So cool wird es nicht nochmal.“

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