Historiker Robert Traba erhält Ehrendoktorwürde

29.06.2023 von Katrin Löwe in Personalia
Die Philosophische Fakultät I hat am Mittwoch dem polnischen Historiker Prof. Dr. Robert Traba die Ehrendoktorwürde verliehen. Neben seinen herausragenden wissenschaftlichen Leistungen wurde Trabas Engagement für das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien der Universitäten Halle und Jena betont.
Dekan Andreas Pečar (links) übergab die Ehrenpromotionsurkunde an den Historiker Robert Traba.
Dekan Andreas Pečar (links) übergab die Ehrenpromotionsurkunde an den Historiker Robert Traba. (Foto: Markus Scholz)

Es geschehe nicht oft, dass die Philosophische Fakultät I in die Aula des Löwengebäudes einlädt – auch der Anlass für das Zusammentreffen am Mittwochabend sei ein eher seltenes Ereignis in der Geschichte der Fakultät, sagte Dekan Prof. Dr. Andreas Pečar. Die letzte Ehrenpromotion liege immerhin zwölf Jahre zurück. Ein Faden, den Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker in ihrem Grußwort aufnahm: Der Doktor ehrenhalber werde in Deutschland eher zurückhaltend verliehen und stelle „ein echtes Qualitätssiegel“ dar, sagte sie. „Es ist uns eine große Ehre, dass wir Sie ehren dürfen“, sagte die Rektorin direkt an den Wissenschaftler gewandt. Im April dieses Jahres hatte sich der erweiterte Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät I einstimmig dafür ausgesprochen, den Historiker Robert Traba zu würdigen.

Die Laudatio auf ihn hielten mit der Osteuropa-Historikerin Prof. Dr. Yvonne Kleinmann und ihrem Vorgänger Prof. Dr. Michael G. Müller zwei Personen, die auf eine langjährige Partnerschaft mit Traba zurückblicken. Erwähnung fanden dabei nicht nur seine wissenschaftlichen Schwerpunkte und Publikationen, sondern auch seine Arbeit in der „Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission der Historiker und Geographen“ oder als Direktor des 2006 von ihm gegründeten „Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften“. Hier wurden seitdem viele Forschungsprojekte zur Geschichte deutsch-polnischer Beziehungen realisiert.

Seit 30 Jahren sei Traba ein Kooperationspartner für die Professur für Osteuropäische Geschichte an der MLU, betonte die aktuelle Lehrstuhlinhaberin Yvonne Kleinmann. Als Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit habe er zudem wesentlichen Anteil daran gehabt, dass 2011 ein Wettbewerb um die Einrichtung eines Zentrums für Polenstudien ausgeschrieben wurde. Gemeinsam mit der Universität Jena hatte sich die MLU daran beteiligt – im Herbst 2013 nahm das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien seine Arbeit auf. Bis heute sei Traba einer der wichtigsten und stetigsten Kooperations- und Ansprechpartner, so Kleinmann.

Der 65-Jährige zeigte sich sichtlich gerührt von der Ehrung und der Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Deutschland und Polen - unter ihnen war mit Cornelia Pieper ein Mitglied des Kuratoriums der MLU. Pieper ist Generalkonsulin in Danzig. Trabas Festvortrag stand unter dem Titel „'Miterbenschaft'/kulturowa sukcesja. Warum sollten wir an ungewolltes Erbe (nicht) erinnern?“.

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