„Forschung gedeiht, wenn alle Bedingungen stimmen“

17.11.2025 von Manuela Bank-Zillmann in Campus, Hochschulpolitik
Der Institutsbereich Geobotanik hat an der MLU eine lange Tradition und prägt die internationale Biodiversitätsforschung. Mit zwei Neubauten und der Sanierung des Hauptgebäudes auf dem Gelände des Botanischen Gartens erhalten die Forschenden und Studierenden die räumlichen und technischen Voraussetzungen, um diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Heute wurden die Gebäude in Anwesenheit von Finanzminister Michael Richter und Wissenschaftsminister Armin Willingmann nach fünf Jahren Bauzeit offiziell an die Universität übergeben.
Finanzminister Michael Richter (links) und Wissenschaftsminister Armin Willingmann übergaben den symbolischen Schlüssel an Rektorin Claudia Becker.
Finanzminister Michael Richter (links) und Wissenschaftsminister Armin Willingmann übergaben den symbolischen Schlüssel an Rektorin Claudia Becker. (Foto: Maike Glöckner)

In der Tat, es war ein bauliches Großvorhaben, das nun am Montag mit der feierlichen Übergabe durch die Landesregierung an die Universität seinen Abschluss fand. Zum einen erstrahlt nun nach denkmalgerechter Sanierung das älteste Institutsgebäude der Universität außen wie innen in neuem Glanz, zum anderen kamen zwei moderne und zweckmäßige Gebäude dazu: die Neubauten eines Laborgebäudes und eines Herbariums. 

Damit wurden, so machte es Finanzminister Michael Richter in seinem Grußwort deutlich, die Arbeitsbedingungen für die Forschenden und die Studierenden auf einer gesamten Nutzfläche von 2.667 Quadratmetern deutlich verbessert. Und: Das sanierte Hauptgebäude behielt seinen historischen Charakter, bietet aber jetzt einen modern ausgestatteten Hörsaal, Seminar- und Praktikumsräume sowie barrierefreie Zugänge. Insgesamt wurden rund 27,8 Millionen Euro investiert, gefördert auch aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und realisiert vom Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt.

Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann betonte in seiner Rede die Bedeutung der Investition für den besonders traditionsreichen Forschungsstandort Halle und stellte fest: „Forschung gedeiht dann besonders gut, wenn alle Bedingungen stimmen.“ Neben klugen Köpfen brauche es moderne Infrastruktur. „Damit kann die Geobotanik der Universität Halle jetzt punkten.“ 

Auch Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker betonte in ihrer Begrüßung, wie prägend die hallesche Geobotanik aktuell für die Biodiversitätsforschung sei. „Sie ist ein Fundament, auf dem das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig aufgebaut wurde.“ Als Ergebnis kontinuierlicher wissenschaftlicher Exzellenz sei die Geobotanik in Halle wesentlicher Player in diesem Zentrum, das einen international sichtbaren Leuchtturm für hervorragende integrative Forschung zur Vielfalt des Lebens darstelle.

Der dreigeschossige Laborneubau bündelt die Labore des Institutsbereichs Geobotanik und Botanischer Garten unter einem Dach und schafft moderne, funktionale Räume für Forschung und wissenschaftlichen Austausch. Das neue Herbarium beherbergt rund 600.000 Pflanzenexponate und wurde mit Rollregalanlagen ausgestattet, welche die Archivkapazität fast verdoppeln. Beide Neubauten verfügen über Photovoltaikanlagen und erfüllen die Anforderungen an Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit.

Auch der Denkmalschutz und archäologische Funde spielten im Rahmen des Projektes eine Rolle: Bei Grabungen auf dem Baufeld des jetzt neuen Herbariums wurden durch das Team um Prof. Dr. Harald Meller, Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, die Überreste der Klosterkirche Neuwerk entdeckt. 

Dieser historische Fund wird durch ein digitales Kunstprojekt im Rahmen von „Kunst am Bau“ erlebbar, das heute ebenfalls im Rahmen der feierlichen Übergabe öffentlich vorgestellt wurde. Dokumentiert und rund um die Uhr aufrufbar ist die Visualisierung der Klosterkirche via QR-Code als Augmented Reality – gegenüber der Wirtschaftseinfahrt des Botanischen Gartens in der Höhe des Hauses am Kirchtor 5.

Informationen beim Landesbetrieb: Steckbrief Geobotanik als PDF und das Bauprojekt in einem Video

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