Filmen für die große Leinwand
Bei ihren Arbeiten haben die Studenten die unterschiedlichsten Themen verarbeitet: Von einer neuen Therapiemethode für Kinder mit Autismus, über Spielesucht bis hin zu einem ungarischen Ehepaar, das seit über 30 Jahren im serbischen Pacsér wohnt und sich mit einem einfachen Leben zufrieden gibt. Besonders der letzte Film kam gut beim Publikum an: Es wurde viel gelacht, aber an den richtigen Stellen auch geschwiegen und gestaunt. Silke Takacs hat den Film für ihr Abschlussprojekt gemacht und ist nach der Vorführung glücklich: „Es war total aufregend, den Film hier zu sehen. Aber die Bilder haben auch gut auf der großen Leinwand funktioniert.“
Kolano war für die Betreeung der Dokumentarfilme zuständig. Sie lobt vor allem das Engagement der Studierenden: „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchen Themen sich die Studenten beschäftigen und wie engagiert sie ihre Projekte umsetzen.“ Die Filmemacherin betont, dass die Studierenden nur wenig Zeit dafür hätten, sich intensiv mit dem Dokumentarfilm auseinanderzusetzen: „Im Semester hatten wir nur 14 Sitzungen Zeit, um von der ersten Idee zum kompletten Konzept zu kommen.“ Dabei würde es beim „Dokfilm“ vor allem darum gehen, vor dem Dreh gründlich zu recherchieren, um die Geschichte gut erzählen zu können. Das dauere dann häufig länger als der eigentliche Dreh und das Schneiden des Materials. Gerade deshalb sei sie so stolz auf die Arbeiten, die im vergangenen Semester entstanden sind.
Mit einem anderen Thema haben sich die Studenten um Prof. Dr. Gerhard Lampe beschäftigt: Die Sparkasse hatte angeboten, dass Studierende Werbeclips für sie entwickeln und produzieren können. „Dabei geht es nicht darum, dass wir mit Werbeagenturen konkurrieren wollen“, erklärt der Filmprofessor. Vielmehr gehe es darum, den Studierenden erste Praxiserfahrungen im Umgang mit Kunden zu vermitteln: Die Studierenden mussten nicht nur die Konzepte selbst entwickeln, sondern auch Gespräche mit dem Vorstand der Sparkasse führen und ihre Ideen am Ende vor den Entscheidern in einem „pitching“ präsentieren. Diese Erfahrung sei, so Lampe, wichtig, um später im Beruf Fuß fassen zu können.
Über die Ergebnisse habe sich nicht nur der Professor gefreut, sondern auch die Sparkasse: „Bisher haben wir zwei Reihen angefangen. Die Sparkasse möchte, dass wir die im nächsten Semester fortsetzen und noch mit einer dritten beginnen.“ Die Zusammenarbeit mit regionalen Partner aus der Wirtschaft ist für Lampe sehr wichtig, weil sich aus diesen Projekten auch Folgeaufträge für Studierende ergeben können, die nach ihrem Abschluss in der Film- oder Werbebranche arbeiten möchten. Ein weiteres Projekt hat Lampe bereits geplant: Im Sommersemester sollen die Studierenden des sechsten Semesters zusätzlich kurze Infofilme für eine Preisverleihung des Bundes deutscher Architekten produzieren können.