„Die Wahl für Halle fiel nicht schwer“
Bei für das Laternenfest ungewöhnlich gutem Wetter lassen sich Rene und Bettina auf der MS Händel am Riveufer beraten. Die beiden wollen wie viele andere die Großstadt Berlin hinter sich lassen, um im Oktober nach Halle zu ziehen. „Halle hat uns als erstes eine Zusage gesendet“, erklärt Bettina, die hier Politikwissenschaft und Philosophie studieren wird. „Ich wusste vorher nur, dass es eine beliebte Studentenstadt umgeben von Plattenbauten ist. Natürlich wird es eine Umstellung, von Berlin in das beschauliche Halle zu ziehen, aber ich freue mich darauf.“ Sie wird mit Rene voraussichtlich in die Nähe des Lutherplatzes ziehen. Stolz zeigen sie ihre Wohnungsunterlagen. Rene setzt seine Sonnenbrille wieder auf. Er hat sich für klassisches Altertum mit dem Schwerpunkt auf klassische Archäologie und Philosophie eingeschrieben. Vor allem die Altstadt hat ihn begeistert.
Eine der vor Ort tätigen Wohnungsgesellschaften ist der Bauverein Halle & Leuna. „Bei so schönem Wetter lassen sich viele Studenten beraten, die auf Wohnungssuche sind“, erklärt eine der Beraterinnen. „Die MS Händel ist gut besucht. Wir haben alle Hände voll zu tun. Wir sind heute zu siebt hier und haben zwei Autos, die ständig unterwegs sind.“
Ebenfalls aus Berlin ist Julian angereist. Verträumt betrachtet er das glitzernde Wasser der Saale, während die MS Händel leicht schaukelt. Der Hauptgrund seiner Bewerbung an der Martin-Luther-Universität ist der hier angebotene Lehramtsstudium auf Staatsexamen. „Von der Bologna-Reform habe ich bisher nichts Gutes gehört“, gibt er an. „Ich möchte Lehrer für Mathematik und evangelische Religion werden. Von einem Staatsexamen verspreche ich mir mehr.“ Insgeheim, so gab er dann doch zu, hoffe er aber noch auf die Zusage für Lehramt Geschichte, damit er nicht evangelische Religion belegen müsse. Erste Wohnungen habe er sich bisher in Halle-Neustadt angeschaut, und da wird er vermutlich auch hinziehen. Halle gefällt ihm wegen seiner Altbauten, der vielen Grünflächen und der Parks. „Das hat man in Berlin nicht in diesem Ausmaß.“ Außerdem seien ihm dreieinhalb Millionen Menschen auf die Dauer einfach zu viel.
Ganz anders sieht dies Sarah. Für sie, die aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Oldenburg kommt, ist der Umzug nach Halle der Umzug in eine Metropole. Setzt sie die Sonnenbrille ab, schaut man in erwartungsvolle blaue Augen. „Ich freue mich darauf, endlich in einer richtigen Stadt zu leben“, sagt sie. Wohnen möchte sie in einem der Wohnheime am Landrain oder am Hohen Weg, aufgrund der Nähe zu ihrem Institut. Sarah bekam eine Zusage für Japanologie und Medien- und Kommunikationswissenschaften. „Als ich mich entschloss, Japanologie zu studieren, was in Deutschland nur fünf- oder sechsmal angeboten wird, fiel die Wahl für Halle nicht schwer“, erklärt sie. „Die Martin-Luther-Universität bietet alles Nötige für ein solches Studium: gute Kooperationen und Finanzierungsmöglichkeiten für Auslandsaufenthalte in Japan, gute Professoren und keine Studiengebühren. Also eigentlich ist alles perfekt.“
Julian und Sarah haben sich auf einer der angebotenen Stadtrundfahrten kennengelernt. Dort haben sie in 40 Minuten etwas über die Stadt, ihre Geschichte und Architektur erfahren. Beide fanden dies sehr hilfreich, um einen ersten Eindruck zu erhalten, aber alles in allem „waren es zu viele Informationen auf einmal“. Deswegen freuen sie sich, ihre neue Heimat bald selbst zu entdecken.
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