Big Data trifft Finanzwissenschaft
In seiner Forschung konzentriert sich Wöbbeking darauf, auf der Basis von unstrukturierten Daten Indikatoren über die wirtschaftliche Situation oder die Entwicklung, zum Beispiel von Unternehmen, zu erstellen. Zuletzt untersuchte er etwa so genannte Earnings calls. Dabei handelt es sich um Telefon- oder Videokonferenzen von börsennotierten Unternehmen, die ihren Investoren und Finanzanalysten von der Entwicklung der vergangenen Monate berichten und ihre Gewinnprognosen vorstellen. „Eigentlich sind die Calls dazu gedacht, das Informationsgefälle zwischen dem Unternehmen und den Investoren zu verringern und so das Vertrauen in das Unternehmen zu stärken“, so Wöbbeking. Reagieren die Unternehmen auf die Fragen aus dem Publikum jedoch mit sogenannten Nicht-Antworten, also mit inhaltsleeren Floskeln, hatte das reelle Folgen für ihren Marktwert: Je häufiger Unternehmen keine konkreten Antworten liefern konnten, desto schlechter war tendenziell ihr Aktienkurs nach einer solchen Präsentation, so der Wirtschaftswissenschaftler.
Der gebürtige Darmstädter studierte International Business Administration und Finance an der Frankfurt School of Finance & Management. 2019 wurde er an der Goethe-Universität Frankfurt am Main promoviert. Auf seine neue Arbeitsstelle freut sich der Wirtschaftswissenschaftler: „Das IWH bietet für mich zusammen mit der MLU ein hervorragendes Forschungsfeld.“ In Halle plant er, seine Forschung zum Beispiel um das Thema Nachhaltigkeit zu erweitern. „Ich freue mich aber auch auf die Lehre und den Austausch mit Studierenden der MLU“, so Wöbbeking. Auch seine Erfahrungen als Mitgründer zweier Technologie-Start-ups möchte er in die Lehre einfließen lassen.
Jun.-Prof. Dr. Fabian Wöbbeking
Financial Economics
Tel.: +49 345 7753-851
E-Mail: fabian.woebbeking@iwh-halle.de