Bauarbeiten am Uniplatz: Ausstellungsräume der Kustodie werden saniert

08.08.2016 von Maria-Luise Kunze in Varia
Das Unimuseum ist leer. Im Kupferstichkabinett werden die Lampen abgebaut. Die Räume, die sonst kostbare Kunstgegenstände und Exponate der halleschen Universitätsgeschichte beherbergen, sind nicht von Dieben geplündert worden. Sie mussten im Rahmen von Sanierungsarbeiten zeitweilig ausgeräumt werden. Seit Montag kümmern sich Handwerker darum, dass die Ausstellungsräume mit neuer Museumstechnik ausgestattet werden.
Das Gerüst für die Bauarbeiten am Löwengebäude steht schon ein paar Tage.
Das Gerüst für die Bauarbeiten am Löwengebäude steht schon ein paar Tage. (Foto: Sarah Huke)

Nur noch zwei an das Stromnetz angeschlossene Glasvitrinen lassen darauf schließen, dass es sich bei dem in ein Dunkelrot getauchten Raum um das Unimuseum handelt. Seit Montag sind die Bauarbeiten im ersten Obergeschoss des Löwengebäudes in vollem Gange. In den kommenden Monaten werden das Museum und das Kupferstichkabinett komplett saniert. Zur selben Zeit wird auch die komplette Fassade des Löwengebäudes erneuert und die Fenster ausgetauscht.

„Wir haben die letzten Wochen damit verbracht, die Ausstellungsräume auszuräumen“, so Dr. Michael Ruprecht, Leiter der Zentralen Kustodie und des Uniarchivs. Die zahlreichen Exponate wie Medaillen, Gemälde oder Plastiken mussten den bevorstehenden Umbauarbeiten weichen und sind während dieser Zeit in einem anderen Raum untergebracht.

Das Universitätsmuseum wird derzeit saniert.
Das Universitätsmuseum wird derzeit saniert. (Foto: Maike Glöckner)

Das Universitätsmuseum beinhaltet eine Vielzahl von Exponaten, die die Universitätsgeschichte der Uni Halle erklären. Darüber hinaus werden ausgewählte Objekte aus den akademischen Sammlungen ausgestellt, die Einblicke in die Lehr- und Forschungstätigkeit der vergangenen Jahrhunderte gewähren. „Das Museum wirkt wie eine Schatzkammer“, sagt Ruprecht und fügt hinzu: „Durch die Farbgebung der Wände und die Beleuchtung wird zudem eine ganz besondere Aura erzeugt.“

In den Ausstellungsräumen stehen einige Umbauarbeiten an. So wird zum Beispiel eine moderne Museumsbeleuchtung installiert, mit der sich die Exponate besser ausleuchten lassen. Auch der originale Dielenboden aus dem 19. Jahrhundert im Kupferstichkabinett wird wieder freigelegt.

Die Dauerausstellung zur Universitätsgeschichte soll außerdem künftig um einen inhaltlichen Aspekt ergänzt werden: „Wir wollen die Universität Wittenberg etwas stärker zur Geltung bringen“, erklärt Ruprecht. Bis jetzt sei das Hauptaugenmerk auf Halle gefallen. Aus diesem Grund versuchen er und seine Mitarbeiter, Exponate und Kunstgegenstände, die sich derzeit noch in Wittenberg befinden, für die Sammlung zu gewinnen. Einige dieser Exponate seien nicht nur repräsentativ und wertvoll, sondern zeigten auch, wie fortschrittlich die Hochschule damals gewesen ist. „Die Wittenberger Universität war die erste Hochschule, die eine Frau im 18. Jahrhundert mit einer Dichterkrone ehrte“, erläutert Ruprecht. Nur bestimmten Universitäten sei es zu dieser Zeit gestattet gewesen, diese hohe kaiserliche Auszeichnung an Dichter zu verleihen.

Mit dem Museum und dem Kupferstichkabinett werden ab dem kommenden Wintersemester wieder alle Ausstellungsräume für Besucher und Interessenten zugänglich sein. Der Sonderausstellungsraum wurde bereits in den letzten Monaten saniert.

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