Aufholjagd in tropischer Hitze

19.06.2019 von Katrin Löwe in Campus, Varia
Zum ersten Mal hat sich die Uni Halle am Wettstreit um den Titel „Sportlichste Uni Deutschlands“ beteiligt. Bei hochsommerlichen Temperaturen kämpften Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Alumni auf dem Sportplatz Ziegelwiese um Punkte. Am Ende sprang für den Neuling ein sechster Platz unter den acht angetretenen Unis heraus.
Trotz der Hitze gingen viele Starterinnen und Starter auch in den Ausdauerlaufdisziplinen an den Start.
Trotz der Hitze gingen viele Starterinnen und Starter auch in den Ausdauerlaufdisziplinen an den Start. (Foto: Matthias Ritzmann)

Der letzte Kraftakt startet knapp 20 Minuten vor dem offiziellen Wettkampfende. Mehr als 50 Läuferinnen und Läufer nehmen da auf dem Sportplatz Ziegelwiese noch die 3.000-Meter-Strecke in Angriff – gefeiert und angefeuert von Stephan Baier am Mikrofon, der ehrgeizige Ambitionen verbreitet. Es geht nicht mehr darum, wenigstens nicht Letzter zu werden. Jetzt darf es bitteschön der sechste Platz sein! Detlef Braunroth, Chef des Unisportzentrums, unterstützt auf seine Weise: Per Wasserschlauch gibt es erfrischende Duschen für all jene, die sich trotz der immer noch sengenden Hitze auf die Bahn begeben. Und am Ende, in der letzten Live-Schaltung zu den anderen sieben Unis des Fernduells, kann Moderator Baier tatsächlich ins Mikro rufen: „Wir sind stolz wie Bolle!“ Die MLU hat bei ihrer ersten Teilnahme an der Uni-Challenge mit 1.717 Punkten Rang sechs belegt und damit die Universitäten Vechta (1.678) und Paderborn (1.218) hinter sich gelassen. Sieger wird wie in den beiden Vorjahren die TU Darmstadt mit 3.682 Punkten. Bei der Challenge geht es darum, in den Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens Sprint- und Ausdauerlauf, Hoch- und Weit- sowie Standweitsprung, Werfen, Kugelstoßen oder Seilspringen so viele Punkte wie möglich zu sammeln.

Die von Prof. Dr. Wolf Zimmermann, Prorektor für Studium und Lehre, und Schwimmweltmeister Paul Biedermann um kurz nach 16 Uhr eröffnete Challenge beginnt für die Hallenser allerdings eher verhalten. Was gewiss nicht an den Motivationsrufen von Baier liegt. „Wir wollen den anderen Unis zeigen, wo der Hase lang läuft“, tönt es über die Ziegelwiese. Und immerhin: Neben den parallel stattfindenden Wettkämpfen des Activity Day, wie das Uni-Sportfest inzwischen heißt, zählt die Uni-Challenge bereits eine halbe Stunde nach dem Start die ersten 100 Teilnehmer. Nur in Punkten schlägt sich das noch nicht so nieder. Bei der zweiten Zwischenauswertung liegt Halle mit 138 Zählern scheinbar abgeschlagen auf dem letzten Platz hinter Vechta (272), führend ist zu dieser Zeit die HU Berlin mit 775 Punkten.

Braunroth nimmt es gelassen. „Uns geht es ums Mitmachen – und wir beleben das Sportfest mit der Idee“, sagt er. Im Frühjahr hatte der Landessportbund eine mögliche Teilnahme an dem Wettbewerb beim Unisportzentrum angesprochen. Wichtig sei, sagt Braunroth nun, dass alle Spaß haben und so viele wie möglich in Bewegung gebracht werden – dann seien alle Gewinner. Er selbst muss sich übrigens im kleinen internen Wettstreit gegen Schwimmer Paul Biedermann geschlagen geben. Letzterer stößt die Kugel auf 10,12 Meter, der Sportzentrum-Chef erreicht 9,79 Meter.

Bei sengender Hitze holt die MLU unterdessen auf. Studierende wie die angehende Medizinerin Julia und die künftigen Physiker Anika und Lukas tragen dazu bei – „es ist schön, dass sich Halle beteiligt.“ Aber auch Professorinnen und Professoren sind am Start. Prof. Dr. Regina Radlbeck-Ossmann beginnt mit immerhin drei Punkten und Gold-Wertung für 7,80 Meter im Medizinball-Wurf – bis zum Schluss absolviert die Lehrstuhlinhaberin für Systematische Theologie noch einige weitere Disziplinen. Auch Prof. Dr. Bruno Glaser trägt mit 3.000-Meter-Lauf, Seilspringen, Sprint und Standweitsprung Punkte bei – dreimal hat der Experte für Bodenbiogeochemie dabei die Goldstufe in der Wertung des Deutschen Sportabzeichens erreicht.

Anfeuerer Stephan Baier ist unterdessen in seinem Element. „Wenn die wüssten!“, frotzelt er in Richtung der gerade nicht live zugeschalteten Kontrahenten an den anderen Unis, als um kurz nach 18 Uhr gleich 30 Handballer eine Pause beim Turnier des Activity Days nutzen und sich beim Kugelstoßen einfinden. Eine halbe Stunde vor dem Ende des Wettkampfes rückt Halle in der Wertung auf Platz sieben vor Paderborn – dann kommen die eingangs erwähnten Läufer. Für den sechsten Platz heimst die Uni schließlich 800 Euro Preisgeld ein.

Detlef Braunroth ist am Ende der Challenge zufrieden – „keine Frage“. Wird es eine zweite Teilnahme im kommenden Jahr geben? „Von meiner Seite aus ja“, sagt er.

Der Endstand:  Uni-Challenge

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