Cybersicherheit, Künstliche Intelligenz und der Mensch

02.12.2024 von Tom Leonhardt in Personalia, Neu berufen
Auch für die Cybersicherheit gilt der Spruch: Die Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Prof. Dr. Zoltán Mann erforscht, wie Einrichtungen Risiken für Cyberattacken minimieren können und wie Künstliche Intelligenz dafür genutzt, aber auch von Angreifern ausgenutzt werden kann. Ihn interessiert auch, wie Menschen mit dem Thema umgehen. Seit 1. Dezember 2024 hat er die neu eingerichtete Professur „Cybersicherheit: Technologien und der Faktor Mensch“ an der MLU inne.
Zoltán Mann
Zoltán Mann (Foto: Markus Scholz)

Unser Alltag ist geprägt von digitalen Technologien, die Zahl an internetfähigen Geräten steigt ebenso wie die von Menschen, die mit digitalen Daten arbeiten. „Cybersicherheit beschäftigt sich mit der Frage, wie wir uns vor Angriffen im digitalen Raum schützen können; auf der Ebene des Einzelnen, von Unternehmen und anderen Organisationen sowie von Staaten“, sagt Prof. Dr. Zoltán Mann. Besonders spannend findet er dabei die Asymmetrie zwischen Angreifer und Verteidiger: „Während für den Angreifer eine einzige Schwachstelle für einen erfolgreichen Angriff ausreichen kann, muss der Verteidiger überall und jederzeit ein durchgängig hohes Schutzniveau aufrechterhalten.“

Hier setzt der IT-Experte mit seiner Forschung an: „Ich beschäftige mich mit der Bewertung und dem Management von IT-Risiken, um so die Basis für gute Entscheidungen zu liefern“, erklärt er. Auch die Rolle von Künstlicher Intelligenz als mögliches Angriffsziel von Cyberangriffen zählt zu seinen Forschungsschwerpunkten. „Oftmals nutzen KI-basierte Anwendungen sensible Daten, die besonders geschützt werden müssen“, gibt er zu bedenken. Einen neuen Schwerpunkt möchte der Wissenschaftler künftig bei den Menschen setzen und mehr darüber erfahren, wie sie mit Technologien interagieren und welche Folgen das für die Cybersicherheit hat.

Der gebürtige Ungar studierte Informatik und Mathematik in Ungarn und Deutschland. 2005 wurde er an der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest promoviert. 2015 folgte dort die Habilitation. Bis dahin war Mann sowohl als Forscher als auch für mehrere Industrieunternehmen tätig. Vor seinem Wechsel nach Halle hatte er eine Stelle als Associate Professor an der Universität Amsterdam inne.

An der MLU reizt ihn die Möglichkeit, eine neue Arbeitsgruppe aufbauen zu können. In der Lehre möchte er dazu beitragen, dass Studierende ein fundiertes Verständnis von Cybersicherheit erlangen, das sie auch Jahre nach dem Studium einsetzen können.

Das Wissenschaftsministerium Sachsen-Anhalt hat die Einrichtung der neuen Professur unterstützt. Cybersicherheit gehört auch für Minister Prof. Dr. Armin Willingmann zu den zentralen Herausforderungen für viele Bereiche der Gesellschaft: „Vor allem Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung werden enorm davon profitieren, dass in Halle nun die Expertise in diesem wichtigen Zukunftsfeld gestärkt wird. Gerade die künftig enge Zusammenarbeit zwischen der Uni Halle und der Cyberagentur des Bundes wird dem Thema Cybersicherheit zusätzlichen Schub geben.“

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Informatik

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