Lehramt: Tagung baut Brücken zwischen Schule und Studium

05.12.2025 von Susanne Schütz in Studium und Lehre
Unter dem Titel „Kommen, Gehen und Bleiben – Übergänge und Brücken im und ins Lehramt” haben am vergangenen Freitag Lehramtsstudierende und Lehrende aus allen Phasen der Lehrkräftebildung auf der Jahrestagung des Zentrums für Lehrer*innenbildung (ZLB) der MLU darüber diskutiert, wie Übergänge zwischen Universität und Schule erfolgreich gestaltet werden können.
Pablo Pirnay-Dummer, Prorektor für Studium und Lehre, begrüßte die Teilnehmenden der ZLB-Jahrestagung.
Pablo Pirnay-Dummer, Prorektor für Studium und Lehre, begrüßte die Teilnehmenden der ZLB-Jahrestagung. (Foto: Markus Scholz)

Der Direktor des Zentrums für Lehrer*innenbildung, Prof. Dr. Torsten Fritzlar, begrüßte die mehr als 70 Teilnehmenden aus fast allen Fakultäten der MLU, aus den Staatlichen Seminaren und dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) zu einer Tagung, die es sich im kulturellen Themenjahr der Stadt Halle „Stadt der Brücken. Kommen. Gehen. Bleiben.“ zum Ziel gesetzt hatte, Brücken zwischen Menschen und Institutionen in der Lehrkräftebildung zu schlagen. Prof. Dr. Pablo Pirnay-Dummer, Prorektor für Studium und Lehre, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des kontinuierlichen phasen-, schulform- und fächerübergreifenden Austausch zu diesem Thema und lobte die zahlreichen bereits bestehenden Initiativen in diesem Bereich.

Am Beginn der Tagung gewährten zwei wissenschaftliche Vorträge Einblicke in die empirische Bildungsforschung und lieferten wichtige Denkanstöße für die Weiterentwicklung des Lehramtsstudiums an der MLU. Prof. Dr. Johannes König vom Bereich Empirische Schulforschung an der Universität zu Köln beschäftigte sich mit der Wirksamkeit von Elementen der Lehrkräftebildung und stellte aktuelle Ergebnisse aus der empirischen Forschung zum Kompetenzerwerb und zur Professionalisierung (angehender) Lehrpersonen vor. Prof. Dr. Doris Wittek vom Arbeitsbereich Lehrerprofessionalität / Lehrerbildungsforschung der MLU beleuchtete die aktuelle Situation der Lehrkräftebildung in Deutschland, vor allem die Entwicklung der letzten 10 Jahre in den verschiedenen Bundesländern und Ausbildungsphasen und verwies auf neue Herausforderungen, die durch den Lehrkräftemangel, den Einsatz von Studierenden als Vertretungslehrkräfte sowie im Kontext von Inklusion und Digitalisierung entstanden sind.

Bei den Kurzpräsentationen der Workshop-Angebote für den Nachmittag sorgte Florentine Pelz aus dem Team des Wohlfühlcampus durch einfache Lockerungsübungen für gute Laune im Hallischen Saal und warb für die Weiterführung des Programms zum studentischen Gesundheitsmanagement und bewegte Pausen in der Hochschullehre.

Konkrete Brückenschläge wie Beispiele aus der Peer-to-Peer-Beratung von Studierenden, Handlungsstrategien im Fachunterricht und Erfahrungen aus der phasenübergreifenden Zusammenarbeit wurden in drei parallelen Workshops diskutiert. Besonders erfreulich war die hohe Beteiligung von Studierenden an der Tagung, deren Perspektiven die Diskussionen und Workshop-Arbeit maßgeblich prägten. Deutlich wurde in den Gesprächen aber auch, wie wichtig eine Verständigung über wechselseitige Erwartungen, Anforderungen und Ausbildungslogiken ist, um erfolgreich Übergänge zwischen Schule und Universität sowie Universität und Schule zu ermöglichen.

Die abschließende Podiumsdiskussion mit Studierenden und Lehrenden im Vorbereitungsdienst thematisierte die verschiedenen Perspektiven auf die Studien- und Praxisanteile in der Lehrkräftebildung und zeigte eindrücklich, die wie wichtig gegenseitiges Verständnis und kontinuierlicher Dialog für einen gelungenen Übergang in den Lehrberuf sind.

Die Tagung stärkte das Bewusstsein für die Komplexität einer wirksamen Lehrkräftebildung, die empirische Forschung, ein hohes Maß an Fachlichkeit und reflektierte Praxis verbindet und die Übergänge zwischen den Ausbildungsphasen nachhaltig unterstützt. Die vielfältigen Anregungen aus Vorträgen, Workshops und Diskussionen der ZLB-Jahrestagung bilden dabei eine gute Grundlage, um die Lehrkräftebildung an der MLU weiter zu vernetzen und Übergänge zwischen Studium, Vorbereitungsdienst und Berufseinstieg noch besser zu begleiten.

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