Zahnrekonstruktion: Wie wird Verankerung künstlicher Werkstoffe stabiler?

01.03.2023 von Jonas Machner in Personalia, Neu berufen
Prof. Dr. Kerstin Bitter hat zum 1. März 2023 die Professur „Präventive und restaurative Zahnerhaltungskunde“ an der Medizinischen Fakultät angetreten. Mit der Berufung übernimmt sie auch die Leitung der Universitätspoliklinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie.
Kerstin Bitter
Kerstin Bitter (Foto: Universitätsmedizin Halle)

„Zahnerhalt bedeutet vor allem Prävention“, sagt Prof. Dr. Kerstin Bitter. „In den letzten 30 Jahren hat man hierfür in Deutschland viel erreicht, gerade bei Kindern.“ Je früher man bei Erkrankungen im Mundraum eingreife, desto besser sei die Gesundheit eines Menschen ein Leben lang, betont die Wissenschaftlerin. In der Zahnmedizin sei medizinisches Interesse für den gesamten menschlichen Körper ausgesprochen wichtig. Im Bereich der Parodontologie seien die Schnittstellen mit der Allgemeinmedizin besonders ausgeprägt. „Viele Krankheiten sind in die eine oder andere Richtung assoziiert.“

Neben der Prophylaxe gehört zur Zahnerhaltung auch die Rekonstruktion von Zähnen, etwa durch Füllungen oder Kronen beziehungsweise Teilkronen. Um diese künstlichen Werkstoffe gut im Zahn zu verankern, muss ein enger Kontakt zum gesunden Zahnmaterial über eine Verbindungsschicht geschaffen werden, sogenannte Grenzzonen. Diese sind ständigen Belastungen ausgesetzt und ihre Stabilität ist wichtig für eine langfristig erfolgreiche Behandlung. Hier setzt Bitters Forschung an: „Obwohl es unterschiedlichste Werkstoffe gibt, sind künstliche Grenzzonen nie so gut wie die natürlichen Verbindungen zwischen den verschiedenen Zahnstrukturen“, sagt die 49-Jährige. In der materialwissenschaftlichen DFG-Forschungsgruppe 2804 würden natürliche Mikrostrukturen und Grenzzonen mit zahnärztlichen Werkstoffen sowie Mikroorganismen untersucht, um Erkenntnisse über widerstandsfähige Grenzzonen zu erhalten. Bitter ist Teil der Forschungsgruppe.

Die Wissenschaftlerin hat an der Universität Greifswald studiert und wurde dort 2001 promoviert. Nach Auslandsaufenthalten in Südafrika und den USA habilitierte sie sich 2010 an der Medizinischen Fakultät der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Seit 2007 war sie als Oberärztin an der Charité tätig.

Prof. Dr. Kerstin Bitter
Präventive und restaurative Zahnerhaltungskunde
E-Mail: Kerstin.Bitter@medizin.uni-halle.de

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Zahnmedizin

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