Wie aus Bakterien kleine Fabriken werden
Bakterien und verschiedene Hefearten werden seit Jahrzehnten für die Produktion bestimmter Substanzen genutzt. Eines der berühmtesten Beispiele ist Insulin, das bereits seit den 1980er Jahren mit Hilfe gentechnisch veränderter Bakterien produziert und an Menschen verabreicht wird, die an Diabetes mellitus leiden. Um in den Stoffwechsel von Mikroorganismen eingreifen zu können, ist zunächst ein detailliertes Wissen über diesen nötig. Genau diese Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und angewandter Wissenschaft ist das Spezialgebiet von Jens Krömer: „Mich reizt die Verbindung von grundlegendem Verständnis des mikrobiellen Stoffwechsels mit direkter biotechnologischer Anwendung. Besonders spannend finde ich es, wenn es uns gelingt, ein Stoffwechselprodukt gezielt herzustellen.“
Der gebürtige Saarländer studierte an der Universität des Saarlandes Biologie und wurde dort 2006 promoviert. 2006 wechselte Krömer an die University of Queensland in Australien, an der er in mehreren Positionen bis 2016 tätig war. Seit 2017 ist der Wissenschaftler zurück in Deutschland und leitet am UFZ die Gruppe Systembiotechnologie.
In seiner neuen Position plant Krömer „die beiden Welten von Universität und Helmholtz-Gemeinschaft gewinnbringend miteinander zu verbinden“. In der Lehre möchte er den wissenschaftlichen Nachwuchs für seine Forschungsgebiete begeistern und gleichzeitig dazu beitragen, dass an der Universität hochqualifizierte Studierende ausgebildet werden. „Die MLU ist in der Region sehr gut vernetzt. Ich hatte vorher schon Kontakte zu exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der MLU. Insbesondere im Bereich Biotechnologie gibt es in der Region auch bemerkenswerte Anschlussmöglichkeiten zur Industrie“, so Krömer abschließend.
Prof. Dr. Jens Krömer
Systembiotechnologie
Tel.: +49 341 235 46 88
E-Mail: jens.kroemer@ufz.de