Verdienstorden für Günther Schilling
„Neben den herausragenden Erfolgen als Wissenschaftler kann Prof. Schilling darauf zurückblicken, für die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein Mann der ersten Stunde nach dem Ende der DDR gewesen zu sein. Ihm haben wir es zu verdanken, dass die Universität wieder ein Ort wissenschaftlicher Freiheit und demokratischer Mitwirkung ist“, sagte Haseloff bei der Ehrung.
Schilling wurde 1930 in Leipzig geboren. Er studierte von 1951 bis 1954 an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena Agrarwissenschaften. Bereits 1961 erfolgte seine Berufung zum Professor für Pflanzenernährung und Bodenkunde an derselben Hochschule, er war damit der jüngste Hochschullehrer der DDR. Seit 1970 war er Professor für Physiologie und Ernährung der Kulturpflanzen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Bereits mit 39 Jahren wurde er als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen.
Unter seiner Führung als Rektor wurde die Martin-Luther-Universität als eine der ersten ostdeutschen Universitäten Mitglied in der Hochschulrektorenkonferenz, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von 1991 bis 1995 war Schilling Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz. Auf Landesebene setzte er sich als Präsident der Landesrektorenkonferenz für die Neugestaltung der Hochschullandschaft Sachsen-Anhalts ein.
Mit dem 2006 gestifteten Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt sollen herausragende Verdienste von Bürgerinnen und Bürgern um das Land und seine Bevölkerung gewürdigt werden. Er ist die höchste Auszeichnung, die das Land Sachsen-Anhalt zu vergeben hat. Die Zahl der lebenden Träger ist auf 300 beschränkt. Verliehen wurde der Orden bisher 31 Mal.