US-Physikverband ehrt Forscher der Uni
Bevor eine wissenschaftliche Studie in einem Fachjournal veröffentlicht wird, durchläuft sie das Peer-Review-Verfahren: Unabhängige Forscherinnen und Forscher begutachten das Manuskript, geben Hinweise zur Verbesserung und bewerten letztlich, ob die Studie in dem jeweiligen Fachjournal erscheinen soll. Weltweit übernehmen viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese Aufgaben zusätzlich zu ihrem eigentlichen Beruf – unentgeltlich. Der hallesche Festkörperphysiker Jürgen Henk ist einer von ihnen. „Im Schnitt begutachte ich allein für die APS ein Manuskript im Monat“, sagt er. Hinzu kommen weitere Gutachten für andere Fachjournale.
Insgesamt hat Henk allein für die APS schon über 300 Manuskripte begutachtet. „Mir geht es darum, die eingereichten Studien noch besser zu machen, indem ich zum Beispiel verbesserungswürdige oder unklare Aspekte aufzeige. Ich versuche stets, konstruktive Kritik zu geben“, so der 60-Jährige. Die Arbeit als Gutachter empfinde er insgesamt als bereichernd. Ganz uneigennützig ist sein Engagement aber auch nicht: „Ich hoffe im Umkehrschluss natürlich auch, dass meine Arbeiten rasch und fair begutachtet werden.“ Bisher sei das in der Regel der Fall gewesen. In seinem Spezialgebiet – der theoretischen Festkörperphysik und der ultraschnellen Spindynamik – gebe es zwar eine „anspornende Konkurrenz“, aber keine wirklichen Rivalitäten, so der Wissenschaftler.