Für optimale Therapiestandards forscht Ulrich Ronellenfitsch in klinischen Studien an neuen Operationsverfahren in der Bauchchirurgie, dem Einsatz bestimmter Wirkstoffe zur Tumorbehandlung sowie der besten Abfolge einzelner Behandlungsschritte. Eine aktuelle bundesweite Studie der Universitätsmedizin Halle unter seiner Leitung untersucht beispielsweise, inwiefern sich der Blutverlust bei Bauchoperationen durch den Wirkstoff Tranexamsäure vermindern lässt. „Klinische Studien sind notwendig, um Therapien langfristig zu verbessern, und funktionieren nur, wenn viele Menschen und Standorte zusammenarbeiten“, sagt der Facharzt für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.

Damit bereits die Studierenden lernen, klinische Untersuchungen zu konzipieren, hat er ein entsprechendes Wahlfach eingeführt. Dabei kann der medizinische Nachwuchs eigene Ideen einbringen und lernen, welche Formalitäten zu beachten sind, wie man die allgemeine Studienlage überblickt und was sich methodisch anbietet. In der Lehre setzt der Wissenschaftler auf Fallbeispiele statt auf Frontalunterricht. „Man muss soweit möglich auf die Bedürfnisse der Studierenden eingehen. Praxisnah und interaktiv zu lehren ist dabei ganz essenziell“, so Ronellenfitsch.

Ulrich Ronellenfitsch hat Medizin an der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg sowie in Madrid und Basel studiert und wurde 2006 promoviert. 2013 erhielt er seine Facharztanerkennung für Allgemeinchirurgie, 2016 für Gefäßchirurgie, 2014 habilitierte er sich dieser Zeit an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg, Standort Mannheim. 2019 wechselte er an die Universitätsmedizin Halle, an der Medizinischen Fakultät der Universität wurde er 2020 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 2021 erhielt er seine dritte Facharztanerkennung für Viszeralchirurgie.