Sprachförderung im Mathematik-Unterricht
Kirstin Erath ist Mathematik-Didaktikerin – und widmet sich in ihrer Forschung doch oft sprachlichen Aspekten. „Wir konnten zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Sprachkompetenz und Mathematikleistung gibt“, sagt die 34-Jährige. Dass Kinder mit Migrationshintergrund oder aus einkommensschwachen Haushalten oft schlechter in Mathematik sind, sei aus anderen Studien bekannt. „Am sozioökonomischen Status oder am Migrationshintergrund kann ich nichts ändern“, sagt sie. Den meisten Einfluss habe aber die Sprachkompetenz – und an der könne man arbeiten. Die Förderung beziehe sich dabei auf Diskurspraktiken, die für das Mathelernen benötigt werden. „Damit haben wir Erfolg, das ist total schön“, so Erath. Ein weiteres Spezialgebiet ist das Lernen von Geometrie ab der 9. Klasse in heterogenen Klassen. Sie hoffe, durch ihre Arbeit noch mehr Kinder und Jugendliche für Mathematik und Naturwissenschaften im Allgemeinen begeistern zu können.
Erath hat am Karlsruher Institut für Technologie Mathematik und Physik für das Lehramt an Gymnasien studiert, verbrachte zudem ein Studienjahr in Israel. 2016 wurde sie an der Technischen Universität Dortmund promoviert, wo sie seit 2020 Akademische Rätin auf Zeit war. Die Ausbildung eines Großteils der Mathematiklehrkräfte für die Sekundarstufe in Sachsen-Anhalt sei eine große Verantwortung, aber auch eine Chance, die Frage „Wie wird Mathematik in Zukunft unterrichtet?“ entscheidend mitzugestalten, sagt sie. „Ich möchte die mathematikdidaktische Ausbildung für die Sekundarstufe modernisieren und beispielsweise mit der Einrichtung einer ,Didaktischen Werkstatt´ Studierenden Raum geben, um sich selbst als Mathematiklehrkraft zu finden und zu entwickeln.“ Auch Halle selbst begeistert sie: „Es ist großartig, wieder in eine Stadt zu ziehen, in der man alles mit dem Fahrrad machen kann.“
Prof. Dr. Kirstin Erath
Didaktik der Mathematik
Tel.: +49 345 55-24612
E-Mail: kirstin.erath@mathematik.uni-halle.de