Neue Erkenntnisse für die Geburtshilfe
Das Feld der hebammenwissenschaftlichen Forschung sei noch relativ neu, sagt Sabine Striebich. Dabei gehe es beispielsweise um Wirksamkeit und Nutzen von Hebammentätigkeiten sowie die Bedarfe von Schwangeren und Müttern. „Mein Anliegen ist es, die hebammenwissenschaftliche Versorgungsforschung fortzusetzen, die am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der MLU bereits etabliert ist“, sagt die Wissenschaftlerin. Damit wolle sie dazu beitragen, dass die Versorgung von Schwangeren, Gebärenden und Müttern noch stärker evidenzbasiert gestaltet werden kann. „Der Transfer der Ergebnisse in die Praxis ist mir dabei besonders wichtig“, so Striebich. Zu ihren Schwerpunkten gehören die Bewältigung von Geburtsangst, die Förderung aktiver Geburten und die Entwicklung und Pilotierung evidenzbasierter Gesundheitsinformationen für die Geburtshilfe. Im Rahmen der Professur ist vorgesehen, eine hebammengeleitete Hochschulsprechstunde aufzubauen.
In der Lehre nimmt Striebich als Leiterin des dualen Bachelorstudiengangs Hebammenwissenschaft eine wichtige Rolle ein. Die MLU ist der einzige Standort in Sachsen-Anhalt, an dem Hebammenwissenschaft studiert werden kann. Für das Üben praktischer Fähigkeiten von Studierenden wird ein neues „Skills- und Simulationslabor Hebammenwissenschaft“ geschaffen.
Sabine Striebich absolvierte 1997 eine Ausbildung zur Hebamme in Berlin. 2013 erwarb sie ihren Abschluss in Diplom-Medizinpädagogik an der Charité Berlin und war anschließend Lehrerin für Hebammenwesen und Gastdozentin für Hebammenwissenschaft an der Evangelischen Hochschule Berlin. 2020 wurde sie an der MLU promoviert, im Frühjahr 2022 folgte sie dem Ruf als Professorin für Hebammenwissenschaft an die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg.
Prof. Dr. Sabine Striebich
Hebammenwissenschaft
Tel. +49 345 55-75428
E-Mail: sabine.striebich@uk-halle.de