Neurologische Erkrankungen und die Fehlfaltung von Proteinen
„Ich habe mich schon sehr früh für neuro-degenerative Erkrankungen interessiert. Dass ich diese berufliche Richtung eingeschlagen habe, hat sich über die Jahre und beginnend im Medizinstudium ergeben“, sagt Markus Otto, der zunächst mit Labordiagnostik zum Beispiel zur Creutzfeldt-Jakob-Krankheit begonnen hatte und später im Bereich der Elektrophysiologie promoviert wurde. Um den klinischen und den wissenschaftlichen Bereich zu verbinden, habe er den Weg in die klinische Neurologie eingeschlagen. „Spannend ist, dass sich viele neurologische Erkrankungen im Anfangsstadium sehr ähnlich sind und auf falsch gefaltete Proteine zurückgehen, so dass sich mein Interesse auf die Alzheimer-Demenz, seltene Sprachstörungen, frontale Demenzen, aber auch genetisch bedingte Erkrankungen ausweitete und ich mit meiner Forschung dazu beitragen möchte, herauszufinden, ob und wie man die Fehlfaltungen beeinflussen oder ändern kann“, so der 54-Jährige.
Die hallesche Proteinforschung sei einer der Gründe gewesen, weswegen er sich entschieden habe, den Ruf anzunehmen. „Ich habe in diesem Bereich sehr viele Anknüpfungspunkte, aber auch die Verbindung zur Psychiatrie ist sehr hilfreich und der versorgungswissenschaftliche Schwerpunkt ist hinsichtlich Prävention und häuslicher Situation einmalig.“ In den Bereichen Depression und frontale Demenz bringt der Wissenschaftler zwei hochkarätige, internationale Forschungsprojekte mit nach Halle, die vor allem auf die Identifikation von Biomarkern abzielen. Otto hat in Mainz, London und Zürich Medizin studiert, wurde 1995 in Mainz promoviert und habilitierte sich 2002 in Göttingen. 2005 wurde er Professor für neuropsychiatrische Demenzforschung, 2006 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Neurologie an die Universitätsmedizin Ulm.
Prof. Dr. Markus Otto
Neurologie
Tel. +49 345-557 2858
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