Neues Wärmespeichermaterial auf der Scidea Stage prämiert
Einiges anders und manches auch neu: Der jährlich vom Transfer- und Gründerservice der MLU veranstaltete Pitch-Wettbewerb, der normalerweise auf einer geschützten Bühne stattfindet, hat sich dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie an einen virtuellen Ort verlagert. Erstmals wurde zudem ein Projektförderpreis verliehen. Die sieben Teams aus Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit ihren innovativen Ideenpapieren bereits im Vorfeld gegen andere Projekte durchgesetzt hatten, haben die Situation souverän gemeistert. Fünf Minuten hatten sie diesmal Zeit, um die Jury von dem Anwendungspotenzial und dem Innovationsgehalt ihres Projektes zu überzeugen. Im Anschluss stellten sie sich einer Fragerunde, in der sie auch wertvolle Tipps für die nächsten Entwicklungsschritte der Projekte erhielten.
Als Sieger des Abends konnten sich Felix Marske und Patrick Richter mit ihrem Projekt „Nanolope PCM“ feiern. Das Team, das an der MLU forscht, hat ein neues Wärmespeichermaterial für den Gebäudesektor und den Einsatz in Elektro-Autos entwickelt, das etwa 14-mal mehr Wärme speichert als handelsübliche Wärmespeicher.
Den zweiten Platz teilten sich zwei Projekte aus dem medizinischen Bereich. Das Projekt „MAST“, Kurzform von „Medical Authentic Simulation Tool“, beschäftigt sich mit durch 3D-Druck hergestellten Simulationsmodellen, die um eine Mixed-Reality-Umgebung erweitert werden. Mit den Modellen können angehende Chirurginnen und Chirurgen für Operationen wesentliche Abläufe und Besonderheiten trainieren und Fehlerquellen minimieren. Die Idee wird in Kooperation mit dem Dorothea-Erxleben-Lernzentrum und der medizinischen Fakultät vorangetrieben und weiterentwickelt. Das Projekt „(H)ear free“ will mithilfe von neuartigen Kopfhörern als Alternative zum Hörgerät die Kommunikation mit älteren, schwerhörigen Menschen optimieren.
Zum ersten Mal gab es auch einen Projektförderpreis, der nicht von der Jury, sondern vom Transfer- und Gründerservice vergeben wurde. Mit der Unterstützung soll der Schritt von der Idee hin zur Realisierung erleichtert werden. Den Projektförderpreis haben Philipp und Helene Bacher, Informatikstudent und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universitätsmedizin, für ihre Idee „duphub“ gewonnen. Mit „duphub“ soll eine neuartige Online-Plattform für "digitale Zwillinge" entwickelt werden. Brillenkäuferinnen und -käufern soll es damit beispielsweise anhand eines 3D-Avatars, einer Live-Maske und eines 180-Grad-Bildes ermöglicht werden, verschiedene Brillen realitätsnah zu testen.
„Insgesamt war es eine ganze Menge Potenzial, das wir heute Abend gesehen haben“, resümierte Jury-Mitglied Torsten Kamenz, selbst ehemaliger Gründer und heute in Führungsposition bei Dell. Er würde gern mit einigen der Ideenträgerinnen und -trägern vertiefend ins Gespräch kommen und weiteres Feedback geben: „Es ist natürlich immer schwierig, eine entsprechende Wertung vorzunehmen. Ich glaube, es ist eine sehr gute Plattform hier bei Scidea Stage, um Kontakt aufzunehmen.“
Über Scidea Stage an der Uni Halle
Scidea Stage ist ein Pitch-Wettbewerb für Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Das Format bietet ein geschütztes Forum, eine Bühne zum Präsentieren und konstruktives Feedback von Innovationsexpertinnen und -experten zum Entwicklungspotenzial einer Idee. Die Eckpunkte von Scidea Stage sind: Einreichungsphase, Auswahl der innovativsten Ansätze für die Ideen-Präsentation vor der Jury, fachkundige Anleitung zur Erstellung der Präsentation mit Kernbotschaften, Präsentation auf der geschützten Scidea Stage. Veranstalter ist der Transfer- und Gründerservice, der die Ideenteams bei der Weiterentwicklung ihrer Innovations- und Gründungsprojekte bis zur Umsetzung unterstützt. Auch 2021 wird die Scidea Stage wieder geöffnet.
Weitere Infos unter: https://scidea.uni-halle.de/scidea_stage/
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Kommentare
Philipp am 20.12.2020 11:36
Danke für die Ausrichtung der SCIDEA Stage 2020 und die Nominierung :-)
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