Neue Karten und „Smart Cities“
OpenStreetMap ist ein Projekt, das freie Geodaten sammelt und für die Nutzung durch jedermann in einer Datenbank bereitstellt, das Prinzip ähnelt dem von Wikipedia. Derartige Formen von Wissen über Raum und Geographie sind ein Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Boris Michel. Darüber hinaus befasst sich der 43-Jährige vor allem mit Fragen der Stadtgeographie und des Verhältnisses von Digitalisierung und Stadt, einem Thema, das auch unter dem Begriff „Smart Cities“ und „Plattform Urbanismus“ diskutiert wird.
Die Humangeographie habe ihn insbesondere durch ihre konzeptionelle und empirische Offenheit gereizt, so Michel. „Und natürlich bietet die Verortung der Geographie zwischen Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften eine Perspektive, die für die großen Herausforderungen der Gegenwart sehr hilfreich ist.“ In Halle wolle er das relative neue und dynamische Forschungsfeld der digitalen Geographie weiterbringen. „Nach Jahren auf befristeten Stellen ist es eine enorme Befreiung, in Zeiträumen denken zu können, die über ein dreijähriges Forschungsprojekt hinaus gehen“, sagt er. Das gelte auch für die Lehre und die Chance, sich in die Weiterentwicklung von Studiengängen einzubringen.
Michel hat Soziologie, Ethnologie, Pädagogik und Geschichte an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster studiert, wurde 2010 in Münster in Soziologie promoviert und habilitierte sich 2017 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Fach Geographie. Nach mehreren Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter beziehungsweise Akademischer Rat auf Zeit in Erlangen sowie Gastprofessuren in Vancouver und Bremen hatte er seit dem Wintersemester 2020/21 die Vertretungsprofessur an der MLU inne.
Prof. Dr. Boris Michel
Digitale Geographie
Tel.: +49 345 55-26020
E-Mail: boris.michel@geo.uni-halle.de