In vielen Ländern sind populistische Parteien auf dem Vormarsch, gleichzeitig sinkt das Vertrauen in die Demokratie. Zu den Ursachen, Auswirkungen und möglichen Auswegen forscht Prof. Dr. Marcel Lewandowsky. „Nicht jede Forschung hat diesen direkten Aktualitätsbezug. An meinem Fachgebiet reizt mich, die Herausforderungen zu untersuchen, mit denen Demokratien derzeit konfrontiert sind“, so der Politologe. Dabei nimmt er auch die Ideologien populistischer Parteien sowie deren Wählerinnen und Wähler in den Blick. Eine weitere Forschungsfrage ist, wie Demokratien und staatliche Institutionen neue Beteiligungsformate einsetzen und auf die Bedarfe ihrer Bürgerinnen und Bürger reagieren.

Lewandowsky studierte an der Universität Bonn Politikwissenschaft, Geschichte und öffentliches Recht. 2012 wurde er dort mit einer Arbeit über Landtagswahlkämpfe promoviert. Es folgten Stationen an der Leuphana Universität Lüneburg sowie an der Universität der Bundeswehr Hamburg, wo Lewandowsky sich 2021 auch habilitierte. Anschließend war er Vertretungsprofessor an mehreren Universitäten und mit einer Förderung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes als Gastprofessor an der University of Florida in den USA tätig. Vor dem Wechsel an die MLU hatte der Forscher eine Stelle als Lehrbeauftragter an der Universität Mainz inne.

„Ich freue mich darauf, meine Forschungsprojekte an einem spannenden Institut und an einer Universität mit einer langen Tradition zu verankern“, so der Wissenschaftler. Neben Forschung und Lehre möchte er zudem dazu beitragen, die Politikwissenschaft an der MLU auch in der Stadtgesellschaft und darüber hinaus stärker sichtbar zu machen. „Gerade, wenn es um Fragen der Entwicklung unserer Demokratie geht, sollte die Wissenschaft den Dialog mit der Öffentlichkeit suchen.“