Kryo-Elektronenmikroskopie: Unterstützung für Halles Proteinforscher
Will man die Struktur von Proteinen untersuchen, hat man ein Problem: Die Moleküle, die im menschlichen Körper alle möglichen Funktionen erfüllen, sind für die meisten Methoden viel zu groß und zu beweglich. Abhilfe schafft hier die Kryo-Elektronenmikroskopie, die im Vergleich zu anderen Verfahren auch eine viel größere Auflösung ermöglicht. „In meiner Arbeit verbinde ich die Kryo-Elektronenmikroskopie mit computergestützter Strukturbiologie“, erklärt Panagiotis Kastritis. Mit Hilfe der Mikroskopie-Daten kann er am Computer 3D-Modelle der Proteine erstellen und so ihre Struktur viel genauer erforschen. „Damit können wir auch das Zusammenspiel mehrerer Proteine untersuchen und zum Beispiel die komplexen Stoffwechsel-Reaktionen einer Zelle auf molekularer Ebene beobachten“, so der 34-Jährige. Seine Arbeitsstelle in Halle ist das Zentrum für Innovationskompetenz ZIK „HALOmem“ der Universität, wo er eine Nachwuchsgruppe leitet. Dort will er in den nächsten Monaten nicht nur sein Labor aufbauen, sondern auch direkt den Kontakt zu anderen Proteinforschern in Halle suchen und gemeinsame Forschungsprojekte lancieren.
Kastritis hat Biologie studiert. An der Uni Utrecht wurde er mit einer Arbeit über computerbasierte Strukturbiologie promoviert. Bis zuletzt war er am renommierten Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg tätig.
Jun.-Prof. Dr. Panagiotis L. Kastritis
„Kryo-Elektronenmikroskopie an Membranproteinkomplexen“
Telefon: +49 345 55-24877
E-Mail: pk@halomem.de