Kinderuni: 600 Grundschüler starten ins Studium
9 Uhr am Montagmorgen in einem Institut am Weinberg-Campus: Gewusel, Geraschel, Gequieke. Doch dann betritt Chemie-Professor Dr. Dariush Hinderberger den Seminarraum. Auf einmal sind die Viertklässler der Johannes-Schule in Merseburg mucksmäuschenstill. Eine dreiviertel Stunde dauert die Vorlesung, in der Hinderberger den Grundschülern anschaulich und verständlich erklärt, was Polymere sind und dass diese nicht nur in Plastiktüten zu finden sind.
„Mir und meinen Mitarbeitern bereitet es Freude, Kinder zum Staunen zu bringen“, sagt der Wissenschaftler. Er ist selbst ist Vater eines siebenjährigen Sohns und einer zweijährigen Tochter. Nach der Vorlesung geht es direkt in das institutseigene Labor. Die kleinen Nachwuchsakademiker staunen nicht schlecht, als Hinderberger eine Rose in flüssigen Stickstoff hält und sie nach wenigen Sekunden auf dem Boden in tausend Stücke zerbricht.
Die elfjährige Camilla und der zehnjährige Lenny sind begeistert von der Kinderuni. „Wir sind das erste Mal dabei. Gerade eben haben wir unseren Studentenausweis bekommen“, berichtet die Schülerin stolz und Lenny fügt hinzu: „Ich möchte später mal in Halle studieren.“
Seit mehr als fünf Jahren findet die Kinderuniversität an der Uni Halle statt. An drei aufeinanderfolgenden Montagen sollen die Grundschüler spielerisch und verständlich an verschiedene Wissenschaftsdisziplinen der Universität herangeführt werden. Dazu dienen neben einführenden Vorlesungen auch Experimente, Workshops und Museumsbesuche. Für manche Angebote am 13. Juni und am 20. Juni kann man sich noch online anmelden.