Hochschulen in Sachsen-Anhalt: Startschuss für gemeinsames Informationssystem
Bei der Veranstaltung ist der symbolische Startschuss für das neue Informationsmanagementsystem durch Staatssekretär Dr. Jürgen Ude gefallen. Was verbirgt sich eigentlich dahinter? Was ist das für ein System?
Dr. Roswitha Csuk: Die Daten und Informationen der Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt werden an verschiedenen Stellen und in unterschiedlichen Systemen zentral und dezentral erfasst. Systeme, die die vorhandenen Daten in der notwendigen Qualität und in einer praktikablen Zeit miteinander verknüpfen, aufbereiten und darstellen, waren bis jetzt nicht vorhanden. Standardprogramme, wie Office, sind für die Menge und Komplexität der Daten nicht geeignet. Diese Aufgaben können nur durch ein Informationsmanagementsystem erfüllt werden. Nach einer europaweiten Ausschreibung fiel die Entscheidung dann auf das System Cognos BI der Firma IBM Deutschland. Dafür hat das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt.
Warum ist so ein System wichtig?
Anlass, ein Informationsmanagementsystem einzuführen, war das Bestreben des Landes, ein hochschulübergreifendes Berichtswesen für die Hochschulen Sachsen-Anhalts zu etablieren. Für eine qualifizierte Berichterstattung ist es wichtig, dass alle Hochschulen ihre Daten nach gleichen Kriterien melden. Statistik steht und fällt mit der Qualität der Daten.
Darüber hinaus dient das neue Informationsmanagementsystem aber auch der Verbesserung des internen Berichtswesens. Hierfür wird eine weitaus größere Anzahl an Kennzahlen zur Verfügung stehen, um die vielfältigen Bedarfe der verschiedenen Empfänger und Nutzer innerhalb der Hochschule mit steuerungsrelevanten Informationen zu versorgen. Neben der Hochschulleitung und den Fachabteilungen der Verwaltung sollen zukünftig auch die Dekanate der Fakultäten eingebunden werden.
Welche ersten Schritte waren für die Einführung des Informationsmanagementsystems notwendig?
Eine wichtige Voraussetzung für eine einheitliche Datenerfassung war zunächst die aufwändige Erarbeitung eines Kennzahlenkataloges mit über 70 Kennzahlen zwischen den drei Projektpartnern – dem Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung, der Universität Magdeburg und der MLU.
Wir haben uns dann mit der Uni Magdeburg darauf geeinigt, parallel mit der Umsetzung zu beginnen. Dafür haben wir den Bereich Personal exemplarisch umgesetzt, die Universität Magdeburg den Bereich Studierende. Von August bis November wurden die Daten zusammengeführt.
Wie geht es weiter?
Das Informationsmanagementsystem soll das Grundwerkzeug für den Umgang mit großen Datenmengen und ein Informationspool für die Hochschulen und das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung werden. Die im Pilotprojekt gewonnenen Erfahrungen und Umsetzungsstrategien stehen den anderen Hochschulen zur Verfügung. Letztendlich muss jede Hochschule die vom Ministerium benötigten Daten in der gewünschten Ausprägung und Aggregation und in der Qualität liefern können, die eine Vergleichbarkeit real ermöglicht.