Gesundheit im internationalen Vergleich
„Die Gesundheitssituation wird beispielsweise von sozialer Ungleichheit, Globalisierung und Klimaveränderungen beeinflusst“, erklärt Eva Kantelhardt. „Unser Ziel ist es, über den Tellerrand hinauszuschauen. Das heißt, wir betrachten nicht nur die Lage physischer und psychischer Gesundheit in Sachsen-Anhalt und Deutschland, sondern auch international – besonders in Ländern mit niedrigen Einkommen. Denn jeder Mensch profitiert individuell langfristig, wenn die globale Gesundheit gestärkt wird.“
Ein Schwerpunktprojekt der Wissenschaftlerin ist die Versorgung von Krebspatientinnen in Afrika. „Rund ein Drittel aller Krebserkrankungen in Afrika sind Brust- oder Gebärmutterhalskrebs. Die restlichen zwei Drittel der Tumore sind gleichermaßen auf Frauen und Männer verteilt. Eine große Diskrepanz ist die geringe Zehn-Jahres-Überlebensrate im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, obwohl effektive Therapien wie HPV-Impfungen existieren. Solche Interventionen müssen nachhaltig zugänglich gemacht werden“, so Kantelhardt. Unter Leitung der Medizinischen Fakultät Halle und in enger Kooperation mit der Universität Addis Abeba entstand in Äthiopien 2020 das „Else-Kröner-Cancer-Center“, das die Else Kröner-Fresenius-Stiftung mit insgesamt 2,5 Million Euro fördert. Es geht auch darum, vor Ort eine Forschung zu Brustkrebs aufzubauen.
Eva Kantelhardt studierte Humanmedizin und wurde 1999 an der Georg-August-Universität Göttingen promoviert. Seit 2007 ist sie Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, 2019 habilitierte sie sich an der MLU. Seit 2013 ist sie an der Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie und dem Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik tätig.
Prof. Dr. Eva Kantelhardt
Comparative Public Health / Schwerpunkt Frauengesundheit
Tel.: +49 345 557-4166
E-Mail: eva.kantelhardt@medizin.uni-halle.de