Jubiläum am Weinberg Campus: Minister Willingmann eröffnet „Innovation Hub“
Das neue CT-Gerät des UKH gehört zu den weltweit besten seiner Art. Es hat 1,7 Millionen Euro gekostet und ermöglicht es, etwa den Oberkörper eines Menschen in weniger als einer Sekunde zu scannen und anschließend extrem genaue 3D-Aufnahmen zu erstellen. In Deutschland sind aktuell etwa zwölf dieser Scanner im Einsatz. „Mit dem neuen CT-Gerät schließt das Uniklinikum Halle zur Weltspitze auf“, sagte Minister Willingmann während der Einweihung.
Wenige Minuten später machte er sich auf den Weg zum Weinberg Campus, wo er den neuen „Weinberg Campus Innovation Hub“ des Technologie- und Gründerzentrums (TGZ) Halle eröffnete. „Der Technologiepark Weinberg Campus ist ein Leuchtturmprojekt in Sachsen-Anhalt – hier wird die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft seit vielen Jahren erfolgreich gelebt“, so Willingmann. Rund eine halbe Million Euro wurde im vergangenen Jahr in die Modernisierung des einstigen TGZ-Gründungsgebäudes investiert, das vor 25 Jahren eröffnet wurde. Geld, das gut angelegt ist, wie der Minister bei seiner Führung durch das Gebäude sehen konnte. Gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Bron, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, begleitete TGZ-Geschäftsführer Dr. Ulf-Marten Schmieder den Wissenschafts- und Wirtschaftsminister bei seinem Rundgang.
Die erste Station waren die beiden Ideen-Inkubatoren „IT & Medien“ und „Ernährung & Agrartechnologie“ des Gründerservice der Universität Halle, die sich ebenfalls im „Innovation Hub“ befinden. Die beiden Werkstätten bieten gründungsinteressierten Studierenden und Wissenschaftlern die Möglichkeit, anwendungsorientierte Ideen auszuarbeiten und erste Prototypen zu entwickeln. Was das ganz praktisch bedeuten kann, erfuhr der Minister im neu eingerichteten „Fulldome“-Zelt für 360-Grad-Projektionen. Dort zeigten ihm die beiden halleschen Studentinnen Jenny Kleine und Pia Mozet ihren Film „Dreamsymbiosis“, eine Art künstlerischer Traum-Collage.
Auch das Team des Start-ups „Embalance“ präsentierte Minister Willingmann seine Arbeit. Ziel der jungen Gründer ist es, mit Hilfe eines Balance Boards neue Anwendungen für den Bereich Physiotherapie zu entwickeln. Anstelle der bloßen Übungen sollen die Patientinnen und Patienten künftig kleine Bewegungsspiele absolvieren, die auf physiotherapeutischen Prinzipien beruhen. Das System der Entwicklung um Wirtschaftsinformatiker Dr. Karsten Schwarz zeichnet dabei alle Bewegungs- und Übungsdaten auf und kann diese bei Bedarf an den Physiotherapeuten übertragen, der dann das Training seiner Patienten anpassen kann.
Letzte Station des kleinen Rundgangs war das Start-up „Hülsenreich“, das den Lebensmittelmarkt mit gesunden Snacks auf der Basis von Hülsenfrüchten erobern möchte. Hülsenfrüchte hätten viele Ballaststoffe und seien sehr gesund, würden aber zu wenig gegessen, so die Gründerin und MLU-Studentin Emelie Wegner. Dem Minister gefiel und schmeckte das Konzept sichtlich: Bei den Kostproben der gerösteten Kichererbsen und Hülsen-Tortilla-Chips griff er gleich mehrfach zu.
Während der weiteren Führung durch das Gebäude nutzte der Minister die Möglichkeit, mit mehreren Unternehmerinnen und Unternehmern im „Innovation Hub“ ins Gespräch zu kommen. Zum Abschluss gab er den Startschuss für das mit Landes- und EU-Mittel geförderte „AIMS-Accelerator“-Projekt, das das nachhaltige Wachstum und die Internationalisierung junger naturwissenschaftlich basierter Unternehmen aus Sachsen-Anhalt vorantreiben soll.
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