20 Fragen an … Claudia Polkau

1 | Warum leben Sie in der Region und nicht anderswo?
Ich habe den Großteil meines Lebens bisher in Mitteldeutschland verbracht und freue mich, nach einigen Jahren in Niedersachsen wieder hier leben zu können.
2 | Wenn nicht Studienberaterin, was wären Sie dann geworden?
Vermutlich wäre ich weiterhin als Sprachwissenschaftlerin tätig – entweder an einem Institut oder an einer Uni.
3 | Was war an Ihrer Ausbildungs- bzw. Studienzeit am besten?
Natürlich die freie Zeiteinteilung. Ich hatte zudem das große Glück, noch auf Magister studieren und die Studieninhalte viel individueller nach meinen Interessen auswählen zu können, als es meines Erachtens heutzutage möglich ist.
4 | Welchen Rat fürs Überleben würden Sie Studierenden heute geben?
Ein Studium aufzunehmen, um es einfach nur zu durchzustehen, fände ich ziemlich traurig. Studieren zu können ist eine wirklich tolle Angelegenheit, die es ermöglicht, sich viel Wissen aneignen zu können, Fragen aufzuwerfen und auf die Suche nach Antworten zu gehen. Darin sollte der Spaß liegen. Und auch, wenn es eine sehr (lern-)intensive Zeit sein kann, so sollte es dennoch als eine der schönsten Phasen des Lebens begriffen werden.
5 | Wenn Sie Wissenschaftsministerin wären, was würden Sie als erstes tun?
Mehr Geld in die Bildung investieren. Die Hochschulen müssen sicher ausfinanziert werden, damit gute Rahmenbedingungen für das Studieren vorliegen und ausgezeichnete Forschung und Lehre vorangetrieben werden können.
6 | Was ist für Sie die erste Aufgabe der Wissenschaft?
Bestehendes Wissen gegebenenfalls zu überprüfen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.
7 | Was haben Intelligenz und Menschlichkeit miteinander zu tun?
Ich denke, sie stehen in Wechselwirkung: Menschlichkeit resultiert aus sozialer Intelligenz, die wiederum Voraussetzung für menschliches Handeln ist.
8 | Worüber ärgern Sie sich am meisten?
Über Ungerechtigkeit.
9 | Was bringt Sie zum Lachen?
Fein- und scharfsinniger Humor auf sprachlicher Ebene, Bürokratiewahnsinn, und skurrile Alltagssituationen.
10 | Was schätzen Sie an Ihren Freundinnen und Freunden?
Ihre unterschiedlichen Charaktere, aber es eint sie die Offenheit und Ehrlichkeit, die sie mit mir teilen. Dafür bin ich sehr dankbar.
11 | Wo sehen Sie Ihre Stärken?
Empathie, Verlässlichkeit, Durchhaltevermögen – ich denke, das beschreibt mich ganz gut.
12 | Was erwarten Sie von der Zukunft?
Ich frage mich eher, was die Zukunft von mir erwartet? Vor welchen Herausforderungen (gesellschaftlich, politisch, klimatisch) werde ich als Mensch stehen? Vermutlich können wir neue technologische Errungenschaften, aber auch eine weitere Verschärfung sozialer Probleme erwarten.
13 | Woran glauben Sie?
An die Kraft der Natur und dass man mit eisernem Willen viel erreichen kann.
14 | Welchen bedeutenden Menschen unserer Zeit hätten Sie gern als Gesprächspartner?
Da kämen sicherlich einige infrage. Das hängt natürlich auch vom Gesprächsthema ab. Interessant wären für mich Gespräche mit beispielsweise Noam Chomsky, Joachim Gauck oder dem Papst. Wenn ich durch die Zeit reisen könnte, auch mit Galileo Galilei oder Martin Luther King oder, oder, oder…
15 | Wer war oder ist für Sie der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?
Für mich gibt es nicht DEN wichtigsten Menschen. Vielmehr bereichern mich meine Familie und Freunde durch ihre unterschiedlichen Wesenszüge.
16 | Welchen Ort der Welt möchten Sie unbedingt kennen lernen?
Ich habe schon einiges gesehen, aber eben nur einen kleinen Teil der großen, weiten Welt. Es gibt also noch viel zu entdecken. Zeitgleich hat es auch einen gewissen Reiz, einen Ort mehrfach zu bereisen und jedes Mal eine neue Facette kennenzulernen. Ich bin sehr gerne in Italien unterwegs. Dort gibt es eine Reihe von interessanten Kontrasten. Darüber hinaus haben mich die Azoren vor einigen Jahren sehr beeindruckt. Auch dorthin möchte ich eines Tages wieder zurückkehren.
17 | Womit verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Ich treibe oft Sport und bin gern in der Natur unterwegs. Darüber hinaus bin ich gern auf Konzerten – im Sommer am liebsten Open Air. Auch Programmkino, Theater und Oper sind große Leidenschaften von mir.
18 | Was wären Ihre drei Bücher für die Insel?
Robinson Crusoe wäre vermutlich angebracht. Spontan, denke ich, wären es Herr Palomar von Italo Calvino, Die unendliche Geschichte von Michael Ende und Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt.
19 | Wenn Sie einen Wunsch frei hätten…?
Ich würde mir wünschen, dass die Menschen wieder mehr aufeinander achtgeben und respektvoller miteinander umgehen.
20 | Ihr Motto?
Mens sana in corpore sano.
- 1982 in Berlin-Kaulsdorf geboren
- 2002 - 2009 Studium der Allgemeinen Sprachwissenschaft und Italianistik an der Universität Leipzig; Abschluss Magister Artium
- 2006 - 2010 studentische bzw. wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Linguistik der Universität Leipzig und am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig
- 2011 - 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Osnabrück
- seit 2018: Studienberaterin in der Allgemeinen Studienberatung an der MLU
- seit 2023: Referatsleiterin/Studienberaterin in der Allgemeinen Studienberatung an der MLU