Biotechnologe will mitteldeutsches Zentrum für Biokatalyse aufbauen

23.10.2015 von Corinna Bertz in Neu berufen, Personalia
Bruno Bühler nutzt Bioprozesse, um neue Chemikalien, Wirkstoffe und Energieträger herzustellen. Zum 1. Oktober wurde der 41-Jährige gemeinsam von der Universität Halle und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig als Professor für Angewandte Biokatalyse berufen. Sein Fachgebiet ist die Anwendung von Mikroorganismen als Biokatalysatoren.
Prof. Dr. Bruno Bühler
Prof. Dr. Bruno Bühler (Foto: Maike Glöckner)

„Produktive Bioprozesse haben ein großes Potenzial, erneuerbare Ressourcen nutzbar und unsere Industrie ökologisch effizienter zu machen“, sagt Prof. Dr. Bruno Bühler. Der Biotechnologe will zum Beispiel Cyanobakterien einsetzen, um mit Hilfe von Licht und Kohlendioxid Wertstoffe herzustellen. Ziel ist es dabei, die Ausgangsstoffe, Mikroben, und katalytischen Prozesse so zu gestalten, dass sie für die industrielle Produktion eingesetzt werden können. „Wir beschäftigen uns mit dem Design, der Charakterisierung und der Optimierung sowohl der Mikroorganismen selbst wie auch der Reaktionstechnik und deren Einpassung in die Prozessumgebung“, erläutert er.

Der gebürtige Schweizer hat Biologie und Biochemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich studiert und wurde ebendort mit Auszeichnung promoviert. 2004 wechselte er von der ETH Zürich an die TU Dortmund, an der er als Akademischer Rat und Oberrat bis Juni 2015 die Gruppe „Angewandte Biokatalyse“ leitete und sich 2014 mit einer Arbeit über integrierte Systembiotechnologie für die biokatalytische Oxyfunktionalisierung habilitierte. Zunächst kam er als akademischer Gast an das UFZ Leipzig.

Seit Juli 2015 leitet er am UFZ die Forschungsgruppe „Angewandte Biokatalyse“. An der Martin-Luther-Universität wirkt Bühler jetzt daran mit, den Masterstudiengang „Industrial Biotechnology“ zu etablieren. „Die gemeinsame Berufung erlaubt es mir, meine bisherigen Aktivitäten in Lehre und Forschung in idealem Rahmen weiterzuführen und auszubauen.“

In Halle will er die industrielle Biotechnologie in der Lehre etablieren und mit anderen Forschungsbereichen der Uni kollaborieren. Dazu wird der Neuberufene an Netzwerken wie dem BioEconomy Cluster Mitteldeutschland und dem Zentrum für Biodiversitätsforschung iDiv sowie am Aufbau des mitteldeutschen Zentrums für Biokatalyse mitwirken. – „Mit dem Ziel, die Forschung und Lehre im Bereich Biokatalyse zwischen UFZ, Uni Halle, TU Dresden und Uni Leipzig zu verknüpfen und zu koordinieren.“

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