Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen

17.05.2017 von Tom Leonhardt in Neu berufen, Personalia
Die Hälfte aller aktuellen Arzneistoffe ist nicht durch reine chemische Synthese entstanden, sondern basiert auf natürlichen Substanzen. Aspirin und Penizillin sind prominente Beispiele für solche biogenen Arzneistoffe. Welches noch unerkannte Potential in anderen Naturstoffen steckt, erforscht Prof. Dr. Timo Niedermeyer. Seit April hat er die Professur „Biogene Arzneistoffe“ in Halle inne. 
Timo Niedermeyer
Timo Niedermeyer (Foto: Maike Glöckner)

„Die Natur ist unheimlich erfinderisch. Alle Organismen bilden Substanzen, die ihnen selbst helfen, aber auch eine Wirkung auf andere Lebewesen haben können“, erklärt Niedermeyer. Der Pharmazeut sucht nach neuen Stoffen in Mikroorganismen, Pilzen und Pflanzen, die vielleicht einmal als Arzneistoffe Verwendung finden. „Mich interessiert auch, warum die Organismen diese Substanzen bilden, und wie sie sich damit gegenseitig beeinflussen können“, ergänzt er.

Der 40-Jährige hat an der Freien Universität Berlin Pharmazie studiert. In Greifswald wurde er 2006 mit einer Arbeit über Naturstoffe aus Pilzen promoviert. Niedermeyer war für neun Jahre als Forscher in Pharmaunternehmen tätig. 2013 kehrte er in die universitäre Forschung zurück und nahm den Ruf auf eine Juniorprofessur in Tübingen an, die er bis zuletzt innehatte.

Der gebürtige Berliner freut sich auf die Zusammenarbeit mit seinen neuen Kollegen: „Mit einigen Arbeitsgruppen in der Pharmazie und der Chemie sowie dem Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie gibt es hier für mich sehr gute Anknüpfungspunkte.“ Seine Leidenschaft für die Pharmazeutische Biologie und Naturstoffe möchte er auch an seine Studierenden weitergeben.

2006 war Niedermeyer das erste Mal in Halle. „Ich konnte mir schon damals gut vorstellen, in der Stadt zu leben“, sagt der vierfache Familienvater. In seiner Freizeit genießt er gerne die Natur, jongliert, liest oder musiziert.

Kontakt: Prof. Dr. Timo Niedermeyer
Institut für Pharmazie
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