Auf dem Weg in die digitale Zukunft

14.11.2019 von Katrin Löwe in Campus
Insgesamt 89 leistungsstarke und engagierte Studierende der halleschen Universität werden in den kommenden beiden Semestern mit einem Deutschlandstipendium gefördert. Sie erhielten gestern ihre Urkunden. Neu unter den derzeitigen Stiftern eines Stipendiums ist zum Beispiel das IT-Unternehmen Dögel aus dem Saalekreis.
Erstes Kennenlernen: Ira Berg aus dem Management der Dögel GmbH im Gespräch mit Student Robert Vetter
Erstes Kennenlernen: Ira Berg aus dem Management der Dögel GmbH im Gespräch mit Student Robert Vetter (Foto: Michael Deutsch)

Von Digitalisierungsprozessen in großen Medienhäusern über moderne Arbeitszeiterfassungs-Systeme bis hin zu einem per Smartphone-App gesteuerten Grill oder dem smarten Weinkühlschrank, der aus 500 Kilometern Entfernung temperiert werden kann: Wenn es um Digitalisierung geht, ist die im Saalekreis ansässige Dögel GmbH längst eine Hausnummer. Firmenchef Mathias Dögel spricht von einer führenden Rolle im mitteldeutschen Raum. Vor 15 Jahren hat er als Einzelkämpfer im Homeoffice begonnen, zu den Projekten der Anfangsjahre zählt die mittlerweile weltweit größte Plattform für Hundesport und Hundezucht namens „working-dog“. Heute hat das Unternehmen fast 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Fachkräftegewinnung sei nun – auch angesichts von Umsatzexplosionen – eine der größten Herausforderungen, sagt der 38-Jährige. „Deutschland ist aus dem Digitalisierungs-Winterschlaf erwacht.“

In der aktuellen Förderrunde des Deutschlandstipendiums gehört das bereits für sein Engagement in der Berufsausbildung ausgezeichnete Unternehmen zu den neuen Stiftern. „Wir sehen uns in der Verantwortung“, betont der Geschäftsführer. Gerade im regionalen Wirtschaftsraum wolle die Dögel GmbH dazu beizutragen, dass sich die Zukunft positiv gestalte. Die Mission: Mitteldeutschland in allen digitalen Belangen voranzubringen. Eine Kooperation mit der Martin-Luther-Universität sei dafür elementar – und ihm selbst sei wichtig, dass Studierende finanzielle Sicherheit haben, um den für sie optimalen Weg zur Fachkraft von morgen zu gehen. Ein Jahr lang wird das Unternehmen aus Kabelsketal deshalb nun den 25-jährigen Robert Vetter unterstützen, mit dem Stipendium, aber auch ganz praktisch mit Arbeitserfahrung und der Vermittlung von Digitalkompetenz im Hause Dögel.

Vetter ist im dritten Semester des Bachelor-Studiengangs Informatik, studiert darüber hinaus auf   Lehramt Gymnasium in den Fächern Musik, Italienisch und Informatik. Er ist im Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät II sowie als Testleiter des Hochbegabten-Vereins „Mensa“ aktiv. Das Deutschlandstipendium sei für ihn aus verschiedenen Gründen von Bedeutung, sagt der im Leipziger Land aufgewachsene Student. Es verschaffe ihm mehr finanzielle Unabhängigkeit – „ich kann meine Eltern ein bisschen entlasten“. Und es sei eine angenehme Form von Bestätigung, eine Honorierung seiner Leistungen. Nicht zuletzt verweist Vetter auf sein Interesse an dem Unternehmen, das ihn fördern wird – die Homepage jedenfalls hat er schon vor dem offiziellen Kennenlernen studiert.

Seit 2011 beteiligt sich die Universität an dem Programm, bei dem die Hälfte des für mindestens zwei Semester gewährten monatlichen Stipendiums in Höhe von 300 Euro von Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen finanziert wird. Die andere Hälfte fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Bis heute konnten schon mehr als 750 Stipendien vergeben werden. Aktuell gibt es 54 Stifter. Seit Beginn der Förderung konnten rund 2,7 Millionen Euro an Studierende ausgereicht werden, bilanzierte Rektor Prof. Dr. Christian Tietje bei der Übergabe der Urkunden, die erstmals im ehemaligen Kino Capitol stattfand. Aber: „Wir schenken nicht nur Geld, sondern auch Chancen, das ist entscheidend“, sagte er.

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