Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt von Arash Arya liegt in der Versorgung von lebensbedrohlichen Kammertachykardien, deren Ursache eine genetische Veranlagung oder eine Herzmuskelerkrankung sein kann. „Die Behandlung von Kammertachykardien ist sehr komplex und erfolgt über Ablation. Nur wenige erfahrene Elektrophysiologen können solche Eingriffe erfolgreich durchführen. Angesichts der steigenden Bedeutung dieser Behandlung insbesondere bei älteren Menschen ist es wichtig, diese besser zu untersuchen und weiteres ärztliches Personal zu trainieren“, betont der Kardiologe und Elektrophysiologe.

Auch künstliche Intelligenz wird in seiner Forschung eingesetzt. So arbeitet ein Team unter der Leitung von Arya an einem Algorithmus zur nicht-invasiven Messung des Kaliumspiegels, der auf Elektrokardiogrammen (EKG) basiert. „Wir wollen eine App entwickeln, die es ermöglicht, Kaliumwerte mit Hilfe sogenannter Smartwatches vorherzusagen, die inzwischen sehr einfache EKG erstellen können.“ In der Lehre befasst sich eines der Wahlfächer, die er auf den Weg gebracht hat, mit der Planung und Durchführung eines Forschungsprojekts. Gute Lehre bedeute, „dass man dem medizinischen Nachwuchs zeigen muss, wie die richtigen Forschungsfragen zu stellen sind.“

Arya studierte Medizin in Teheran, Iran, absolvierte dort zwei Promotionen und erhielt dort im Jahr 2000 seine Facharztanerkennung für Innere Medizin und Kardiologie. Viele Jahre arbeitete er als Oberarzt beziehungsweise als leitender Oberarzt an der Klinik für Kardiologie des Herzzentrums Leipzig. 2016 wurde er an der Universität Leipzig promoviert, erhielt 2018 eine Facharztanerkennung für Innere Medizin und Kardiologie und habilitierte sich anschließend für das Fachgebiet Innere Medizin und Kardiologie in Leipzig.