30 Jahre Unibund - „Drei Universitäten sind gemeinsam stärker als jede für sich“

Das Jubiläum sei Grund, mit Freude und Stolz zurückzublicken, es gebe in der erfolgreichen Unibund-Partnerschaft aber sicher noch Schätze, die noch nicht gehoben worden seien. Das sagte Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig, in ihrer Begrüßung. Als Gastgeberin hatte sie auch dazu eingeladen, sich an diesem Tag auf allen Arbeitsebenen auszutauschen. Bevor es jedoch am Nachmittag soweit war, gab es Statements der Ministerien der drei Länder Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen sowie der drei Hochschulleitungen.
Prof. Dr. Armin Willingmann, Magdeburger Minister für Wissenschaft, sprach von einem erfolgreichen, aber nicht alltäglichen Kooperationsformat, das längst nicht nur Studierenden, die Angebote an allen drei Unis wahrnehmen können, zugutekäme. Auch die Forschungserfolge – nicht zuletzt die Erfolge in der Exzellenzstrategie des Bundes – und die Transferleistungen der drei traditionsreichen Universitäten in die Gesellschaft seien beachtlich. Vor diesem Hintergrund dürfe die Wissenschaftsfreiheit, so wie er es jetzt in den USA sehe, niemals in Gefahr geraten.
Die Staatssekretär*innen der Wissenschaftsministerien Prof. Dr. Heike Graßmann (Sachsen) und Dr. Bernd Uwe Althaus (Thüringen) überbrachten ebenfalls Glückwunsche und würdigten vor allem die großen Projekte des Unibunds: zum Beispiel das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), den International Startup Campus und das Mentoring-Programm.
Auf den Wert der Zusammenarbeit vor allem vor dem Hintergrund „knapper Kassen“ kam Prof. Dr. Claudia Becker, Rektorin der MLU, in ihrem Grußwort zu sprechen: „Drei Universitäten sind gemeinsam stärker als jede für sich. Alleine können wir uns nicht alles von dem leisten, was sinnvoll, nötig und gewollt ist. Zusammen geht jedenfalls mehr davon, weil wir Kräfte bündeln können, uns gegenseitig unterstützen und gemeinsame Projekte stemmen können, die Sichtbarkeit erreichen – siehe etwa das Unibund Forum auf der Buchmesse.“
„Keine Spur von Midlife-Crisis“ konstatierte der Präsident der Uni Jena, Prof. Dr. Andreas Marx, der mit Blick in die Zukunft weiter optimistisch blieb: „Die besten 30 Jahre liegen noch vor uns.“ Und Rektorin Obergfell sagte auch, wie das Zusammenwirken gelingen kann: „Wir sind erfolgreich, wenn wir uns ergänzen.“ Der Unibund sei keine kurzfristige Beutegemeinschaft, sondern eine langfristige Kooperation.
Deutlich sichtbar wird dieser Anspruch im international anerkannten iDiv, das im Programm in Folge ausführlich vorgestellt wurde, bevor eine kurze Podiumsdiskussion den Vormittag in Leipzig beendete. „Was ist das nächste große Ding?“, wollte Moderator Prof. Dr. Matthias Middell, Prorektor für Campusentwicklung, Kooperation und Internationalisierung der Uni Leipzig, von den beiden Rektorinnen und dem Präsidenten wissen. Fazit: Es sei noch viel zu erwarten. Ein Austausch über mögliche zukünftige Kooperationen und aktuelle Projektefolgte am Nachmittag. Die Themen reichten von einem gemeinsamen Ausstellungsvorhaben und Infrastrukturen für die Wissenschaft bis hin zur Zusammenarbeit der Sprachenzentren und Fragen der Personalentwicklung.