Wissensdurstig auf der Pirsch

07.05.2013 von Christina Naumann in Studium und Lehre, Campus
Ob Schausieden, Stadt- und Musikgeschichte, Fotografie oder Lokomotiven. Bei der fünften Museumsnacht mit dem Titel "Jagdfieber" öffnete auch die MLU ihre Türen zu sonst verborgenen Schätzen und bot den Besuchern eindrucksvolle Einblicke. Neben dem Geologischen Garten, dem Archäologischen Museum und dem Löwengebäude konnten auch der botanische Garten und die Zoologischen Sammlungen besichtigt werden.
Tierisch viel zu entdecken gab es bei der Museumsnacht am 5. Mai in den Zoologischen Sammlungen der MLU.
Tierisch viel zu entdecken gab es bei der Museumsnacht am 5. Mai in den Zoologischen Sammlungen der MLU. (Foto: Maike Glöckner)

Die Führungen bei Sonnenuntergang im Botanischen Garten konzentrierten sich bei schönstem Wetter auf das Außengelände. Umgeben von Blüten, Düften und Grün in unterschiedlichen Schattierungen erschloss sich unter sachkundiger Führung der 1698 angelegte und nach geografischen Gesichtspunkten geordnete Garten. Unter den 12.000 Arten finden sich Pflanzen, die Salz im Boden tolerieren, giftig sind oder allein der Zierde dienen.

Auch der älteste Teil des Gartens, der systematisch angelegte Apothekergarten, konnte erkundet werden. Hier stehen Pflanzen wie die hochgiftige schwarze Tollkirsche (atropa belladonna). Übersetzt steht der Name für "schöne Frauen" früherer Zeiten, die den Saft der Pflanze für große, ausdrucksstarke Augen verwendeten.

Zu entdecken gab es auch das Trothaer Habichtskraut, welches in Sachsen-Anhalt vom Aussterben bedroht ist und nur in Trotha wächst. Mit vielen dieser großen und kleinen Geschichten wussten die Mitarbeiter des botanischen Gartens, die "Jagdhelfer", eine spannende Führung zu gestalten.

Einblicke in die Zoologischen Sammlungen.
Einblicke in die Zoologischen Sammlungen. (Foto: Maike Glöckner)

Ohne Führung konnten die Zoologischen Sammlungen der MLU bestaunt werden. In Vitrinen reihten sich Präparate ausgestopfter oder eingelegter Lebewesen. Von Krokodilen über Vögel und Schlangen bis hin zu kleineren und größeren Spinnen, konnte die Artenvielfalt und die Verwandtschaft unserer Tiere den Besucher verblüffen.

In zwei Sonderausstellungen wurden den umstehenden Zuhörern das Huhn und sein Ei sowie die Welt der nächtlichen Jäger und und seiner Beute näher gebracht. Wer schon immer wissen wollte, wie groß ein Straußenei im Vergleich zu einem normalen Hühnerei ist oder wie ein tausendjähriges Ei riecht und aussieht, der kam auf seine Kosten.

Nicht nur zum Anschauen, auch zum Anfassen waren außergewöhnliche Käfer und deren Larven ausgestellt. Feucht und gummiartig fühlt sich die Haut eines handtellergroßen Elefantenkäfers an, während sich ein ausgewachsener Hirschkäfer mit seinen Füßen in die Hand der Betrachter krallte. Gegen 1 Uhr entließ die Museumsnacht ihre nach Wissen trachtende Gäste schließlich in die Dunkelheit.

Wer es an diesem Abend nicht schaffte, alle Ausstellungen der Universität zu bestaunen, dem bietet die "Lange Nacht der Wissenschaften" am 5. Juli 2013 eine weitere Möglichkeit, um auf die Jagd nach Wissen in Kustodie, Zoologie, Geologischen Garten und vielen weiteren Einrichtungen der MLU zu gehen.

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