Rock your life! - Studenten helfen Schülern

26.10.2015 von Leef Hansen in Studium und Lehre, Campus
Im März 2015 wurde Rock your life! Halle e. V. von elf Studierenden mit einem Ziel gegründet: Sie wollen einen Beitrag für mehr Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit und Integration für Schüler aus bildungsschwachen Schichten in Halle leisten. Zu diesem Zweck engagieren sich Studenten seit Beginn dieses Jahres als Mentoren bei Rock your life!. Doch wie sieht die praktische Arbeit der Mentoren aus?
Die halleschen Organisatoren von Rock your Life!
Die halleschen Organisatoren von Rock your Life! (Foto: Rock your Life! Halle)

Im Fokus steht der direkte Kontakt zwischen je einem Studierenden als Mentor und einem Schüler, dem so genannten Mentee. Die letzten zwei Jahre vor dem Hauptschulabschluss sind für viele Schüler eine besonders kritische Phase, das sie meist direkt in den Berufseinstieg übergeht. Genau in dieser Zeit begleitet der Mentor seinen Mentee. Emilia Kühn betreut ihren Mentee seit sechs Monaten. Die 23-Jährige studiert Biochemie und ist über eine Freundin zu Rock your life! (RYL) gekommen. Mit ihrem Mentee hat sie sich bislang sechs Mal getroffen. „Es ist alles noch sehr frisch und es dauert, bis man sich so richtig kennenlernt. Wichtig ist erst einmal, dass ich ein Vertrauensverhältnis zu ihr aufbaue und so etwas dauert. Ihre Eltern, die Schwester und ihren Hund habe ich aber schon kennengelernt“, sagt Kühn und lächelt.

Mentorin Emilia Kühn
Mentorin Emilia Kühn (Foto: Rock your life!)

Die Mentees melden sich freiwillig für das RYL-Programm an. Daraufhin wird ihnen ein Mentor zugewiesen. Das ganze läuft normalerweise wie ein Speed-Dating ab, bei dem sich alle in sehr kurzen Einzelgesprächen kennenlernen können. „So habe ich meinen Mentee aber nicht gefunden. Wir haben uns bereits vor dem Speed-Dating kennengelernt und uns gleich gut verstanden“, sagt Emilia Kühn.

Doch wie wird man der Aufgabe als Mentor gerecht? „Rock your life bereitet die Mentoren in Seminaren auf die Tätigkeit vor, aber viele Dinge sind einfach learning by doing“, sagt die Studentin der Biochemie. Ihrem Mentee konnte sie schon in einigen Fällen helfen. „Ich wurde schon von ihr gefragt, wie sie besser mit Geld umgehen kann oder wie sie eine Bewerbung für ihren Ausbildungsplatz schreiben soll. Ich helfe ihr bei den Aufgaben des täglichen Lebens“, sagt Emilia Kühn.

Die Treffen werden zwischen Mentor und Mentee vereinbart und verlaufen sehr freundschaftlich. „Es ist so, als würde ich mich mit einer Freundin treffen, nur, dass mein Mentee zehn Jahre jünger ist als ich. Wir kochen zusammen oder gehen ins Kino. Letztens wollte sie unbedingt Fack ju Göhte mit mir anschauen. Sie hat nicht locker gelassen, bis sie mich umgestimmt hatte“, berichtet Emila. „Mein Mentee ist für ihr Alter schon sehr erwachsen. Ich bewundere immer wieder, wie schlagfertig sie ist. Da kann ich auch von ihr etwas lernen“. Von dem Austausch profitieren also beide Seiten.

Die Idee und das Konzept von RYL gehen auf die Anfang 2010 in Friedrichshafen von Studenten der Zeppelin Universität ins Leben gerufene Rock your life! gemeinnützige GmbH zurück. Mittlerweile gibt es in Deutschland über 40 weitere Standorte in denen mit lokalen Unternehmen kooperiert wird. Teil dieser Kooperation sind finanzielle Unterstützungen sowie Praktikums- und Ausbildungsplätze für die Mentees. Studierende können sich im Rahmen eines ASQ-Moduls ihre Teilnahme bei RYL anrechnen lassen.

Weitere Informationen zu Rock Your Life! Halle e. V. auf der Vereinswebsite

Die nächste Informationasveranstaltung desVereins findet am 28. Oktober um 19 Uhr in Hörsaal XIX, im Melachthonianum am Universitätsplatz 8/9 statt.

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