Produktionsstudien als Teil der Medienwissenschaft

Ihn reize an seinem Fachgebiet, dass es ein neues ist, in dem noch viel zu entdecken bleibe, sagt der gebürtige Berliner. Ein Beispiel seien Produktionsstudien. „Lange hat sich die Medien- und Kommunikationswissenschaft vor allem mit der Rezeption von Medien beschäftigt“, so Vonderau. Produktionsstudien würden fragen, wie sich Produzentinnen und Produzenten organisieren, welchen Routinen und Praktiken sie nachgehen, in welchen historischen, sozialen oder materiellen Verhältnissen ihre Arbeit steht. „Das Spektrum ist breit und umfasst Produktions-Ethnographien von Fernsehnachrichten, Soaps, Prime-Time-Serien oder Bollywoodfilmen ebenso wie soziologische Studien zur Tätigkeit von Drehbuchautoren, Talentagenturen oder Lifestyle-Bloggern.“
In Halle habe die Medienwissenschaft einen sehr guten Standort, so Vonderau. Sie integriere sowohl kultur- als auch kommunikationswissenschaftliche Themen und Zugänge. Dazu komme der konsequente Bezug von Theorie und Praxis im Studium sowie eine exzellente Anbindung an die Medienwirtschaft. „All dies ist in Deutschland einmalig.“ Er wolle zur Profilbildung durch neue Forschungsprojekte und Lerninhalte insbesondere im Bereich der digitalen Medien beitragen und die internationale Vernetzung vorantreiben, so der 49-Jährige.
Vonderau hat in Berlin und Kopenhagen Film- und Medienwissenschaft sowie Skandinavistik studiert. Er wurde 2005 an der Humboldt-Universität promoviert und arbeitete zuletzt am Institut für Medienwissenschaft der Universität Stockholm, wo er nach längerer Tätigkeit als Associate Professor 2014 auf eine Professur berufen wurde.
Prof. Dr. Patrick Vonderau
Medien- und Kommunikationswissenschaft
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E-Mail: patrick.vonderau@medienkomm.uni-halle.de