Eine Million für Unternehmensethik

07.02.2013 von Ute Olbertz in Varia, Hochschulpolitik, Campus
Eine Stiftungsprofessur für „Unternehmensethik und Controlling“ richtet die Martin-Luther-Universität im kommenden Wintersemester am Wirtschaftswissenschaftlichen Bereich ein. Finanziert wird die Professur von der Friede Springer Stiftung. Kooperationspartner ist das Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik (WZGE). Am 5. Februar 2013 trafen sich die Vertragspartner zur Unterzeichnung des Stiftungsvertrags.
Kustos Dr. Ralf-Torsten Speler reicht Friede Springer und MLU-Rektor Udo Sträter den Stiftungsvertrag zur Unterzeichnung
Kustos Dr. Ralf-Torsten Speler reicht Friede Springer und MLU-Rektor Udo Sträter den Stiftungsvertrag zur Unterzeichnung (Foto: Maike Glöckner)

Insgesamt eine Million Euro stellt die Friede Springer Stiftung für die Professur bereit. Die Finanzierung des geplanten Lehrstuhls erfolgt für zehn Jahre durch Mittel der Stifterin, der Landesregierung, der Universität und der Fakultät. Anschließend erfolgt eine Übernahme in den vorhandenen Stellenbestand der Fakultät.

„Bisher finden sich nur wenige Lehrstühle in Deutschland, die Ethik und Wirtschaft erforschen und versuchen, ihre Ergebnisse in die Praxis zu tragen. Daher gibt meine Stiftung die Mittel für eine solche Professur in Halle“, sagte Friede Springer anlässlich der Unterzeichnung in Halle.

„Wir freuen uns über diese außerordentlich wichtige Entwicklungschance für die weitere Profilbildung des Wirtschaftswissenschaftlichen Bereichs“, sagte MLU-Rektor Prof. Dr. Udo Sträter. Prof. Dr. Christian Tietje, Dekan der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der MLU, ergänzte: „Die Stiftungsprofessur wird essentielle Beiträge leisten, um die geplante Internationalisierung des Lehrangebots weiter voranzutreiben.“ Damit verbessern sich die Aussichten, dass die MLU gerade auch im englischsprachigen Ausland weitere attraktive Partneruniversitäten findet.

Auch dem WZGE eröffnet die Kooperation neue Möglichkeiten: „Mit dem Stiftungslehrstuhl können wir unsere Arbeit an alltagstauglicher Ethik ausbauen, die Forschung und Praxis verbindet, heutige und künftige Entscheider zusammenbringt und wechselseitige Lernprozesse fördert“, sagte Dietmar Kokott, Vorstandsvorsitzender des WZGE. „Bewährt hat sich dieser Ansatz bereits beim ‚Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft', das inzwischen von über 40 führenden Unternehmen und Verbänden unterstützt wird.“

Ausgangspunkt der Kooperation ist die geteilte Überzeugung, dass Unternehmensethik gerade im globalen Kontext immer wichtiger wird. Denn bei gesellschaftlichen Herausforderungen, etwa dem sozialen Zusammenhalt, dem demographischen Wandel oder der Klimaerwärmung, stellt sich immer wieder die Frage: Welche Verantwortung tragen die Unternehmen, welche Beiträge können berechtigterweise erwartet werden? Gemeinsames Anliegen ist die Arbeit an solchen Antworten, die sowohl wissenschaftlich fundiert als auch anschlussfähig an die Unternehmenspraxis sind.

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